Glasenuhr-Regatta vom Dümmer
von Philipp Menke 04.09.2023
Dieses Wochenende stand am Dümmer die Glasenuhr an. Für die OKs wird diese Regatta seit 2020 ausgerichtet und war bisher immer stark von den Europe’s geprägt. Daher ist es schön, dass wir OKs dieses Jahr die stärkste Flotte stellten.
Für mich ist diese Regatta immer ein Highlight, da es doch sehr angenehm ist, eine Regatta mehr oder weniger vor der Haustür zu haben. So hat es auch wohl den Richtigen getroffen, der – während sich die anderen auf der Heimreise befinden – die eingesparte Zeit produktiv für das Schreiben dieser Zeilen nutzen kann.
Leider ließ der Blick auf Windfinder im Laufe der Woche Böses erahnen. Der Wind an diesem Wochenende sollte nach Vorhersage nicht die 3 Knoten überschreiten.
Als ich am Samstagmorgen auf den See blickte spiegelte sich alles und es sah nicht danach aus, dass wir überhaupt noch Wind sehen würden. So war es auch wenig überraschend, dass direkt um zwei Stunden der Start verschoben wurde. Danach ging es mit einer unbegrenzten Startverschiebung weiter. Unerwarteterweise baute sich aber nun leichter Wind auf. Diskussionen folgten, ob wir nun rausgehen sollten oder ob es doch nur die eine etwas dunklere Wolke war.
Nach einiger Zeit war klar, dass es nicht die Wolke war, sondern sich doch schöner leichter Wind aus Nordwest durchgesetzt hatte. Uli machte wie gewohnt den Auftakt und wurde mit leichten Hängebedingungen belohnt. Auch die anderen Segler wurden nun unruhiger. Mein Vater, der das KV-Boot für dieses Wochenende gechartert hatte, wollte nun auch das Boot mal ausprobieren und nicht nur an Land rumsitzen. Jochen Dahm hat die Startverschiebung für das Rumprobieren am Trimm genutzt und musste nun auch testen, ob die neuen Einstellungen ihn schneller machen. Ich war nun auch überzeugt rauszugehen und auch an den Booten der Wettfahrtleitung begann sich was zu bewegen.
Um ca. 17 Uhr konnten wir dann mit unserem Rennen loslegen.
Am Start waren wir OKs aber nicht sehr diszipliniert. Trotz nur 14 Booten an der Linie gab es einen Allgemeinrückruf. Beim nächsten Start gab es dann Einzelrückruf, dachte ich zumindest. Meine Schwester, die hier Europe gesegelt ist und unseren Start beobachtet hat, erzählte mir, dass auf dem Startschiff wohl vergessen wurde Flagge X anzuknoten. Nun ja, nachdem ich dieses Jahr schon ein paar Frühstarts verursacht habe, war ich gar nicht so unglücklich darüber…
Meine Startkreuz sah bis zur Hälfte schrecklich aus. Ich war links und rechts zog alles davon. Glücklicherweise kam am Ende der Dreher, der mich noch auf den dritten Platz vorgespült hat. Gewonnen hat die Startkreuz Niels vor Ossi, knapp hinter mir kam Wolfgang an. Auf dem Weg zur Tonne 2 konnten wir uns vom restlichen Feld ein wenig absetzen. Mit diesem Polster ging ich beruhigt auf den Weg zum Leefass. Auf der Strecke kam aber Gerd von hinten angeschossen und wir waren plötzlich ein Pulk von fünf Leuten.
Auf der zweiten Kreuz wurde es chaotisch. Wir sind hier genau in das Feld der Flying Juniors reingefahren. Irgendwie hab ich es in dem Getümmel geschafft ein kleines Stück freien Wind zu ergattern. Daneben nahm der Wind auch weiter ab. Ossi hat uns alle von seinem Flautenloch aus durchgelassen, während Niels seine Führung weiter behaupten konnte, jedoch fast gleichauf mit mir und Wolfgang. Auf dem Vormwind schmiss Ossi dann den Turbo an und fuhr vorbei. Während Niels und ich abreißen lassen mussten, lief es nun auf ein Duell zwischen Wolfgang und Ossi hinaus. Auf der Zielkreuz konnte Wolfgang Ossi hinter sich halten. Niels und ich kamen dank eines Linksdreher kurz vorm Ziel auch wieder nahe an die beiden ran. Nach dem einen Rennen war dann Feierabend.
Abends hat unser Clubwirt Andreas wieder ein schönes Buffet aufgebaut. Niels hat seinen bei der IDM gewonnenen Rum auf dem Markt geschmissen. Ich glaube, ganz leer ist der aber nicht geworden.
Sonntags war absolut kein Wind und wir haben weiter warten müssen. Gegen Mittag wurde abgeschossen und es kam zur Siegerehrung. Mit dem einen Rennen konnte Wolfgang die Regatta für sich entscheiden. Als Sieger, bekam er nun den neuen Wanderpreis für die Glasenuhr, ein 1l Weizenglas. Endlich mal ein Preis aus dem man gut trinken kann.
Mir hat diese Regatta viel Spaß gemacht, auch wenn der Wind beim nächsten Mal ein wenig mehr werden kann. Glücklicherweise werden wir wohl wenn alles normal läuft solche Probleme nächste Woche am Gardasee nicht haben…