Niederschlag(end)

Erlebnisbericht der “Trainingsgruppe” Skilanglauf

Nachdem wir letztes Jahr aus Schneemangel leider nicht nach Niederschlag bei Oberwiesenthal zum Ski-Langlauf gefahren sind fand sich dieses Jahr wieder unserer “Trainingsgruppe” Berlin/Brandenburg/Sachsen zusammen. Hieran beteiligt waren in diesem Jahr der Fuchs (Reinhard) mit Doreen, Erik mit “ch” und seine bessere Hälfte Euli, Ute, Christian (Harti) als “Quotenwessi” sowie Berndte mit Sabine (Bine).

Mit "Nissi" und "Wessi" in die Berge ...

Mit “Nissi” und “Wessi” in die Berge …

Sonntag – der Dritte schreibt einen Bericht und jeder Tag hat seinen Dritten

Der Fuchs, Harti sowie Berndte fuhren am Sonntag als Vorhut nach Niederschlag um dort die Hütte (ein ehemaliges Bahnhofsgebäude an der Bimmelbahn) vorzuheizen und ein “Aufbautraining” für Christian in Angriff zu nehmen – er hat noch nie auf Langläufern gestanden …

Also gegen 9.30 Uhr aus Berlin los, ca. 13.30 Uhr in Niederschlag. Wir hatten Glück, es war eine Familie über das Wochenende hier, so brauchten wir nichts vorbereiten und es war schon schön warm. So entschlossen wir uns also kurzfristig zu einer kleinen Tour um die Gegend zu erkunden.

Aller Anfang ist (für Christian) schwer, seine Abfahrtserfahrungen lagen ja auch schon gefühlte 40-zig Jahre zurück und Langlauf ist eben eine etwas andere Technik. Nach vielen Bekanntschaften mit dem manchmal weichen, manchmal auch harten Element Schnee, nicht zu übersehenden Technik- und Konditionsmängel sowie einigen hier nicht näher erwähnten Äußerungen von Christian kamen wir nach ca. 1,5 Stunden wieder in unserer Hütte an. Der erste Eindruck vom Fuchs und mir – Harti kommt mit uns keine zwei weiteren Tage mit.

Warum mit Brettern, wenn man Füße hat !?

Besserwessi

Aber irgendwie nahm er uns am Ende des Tages nicht alles so krumm wie befürchtet und beköstigte uns Abends mit lecker selbst gemachten Bratkartoffeln und Rührei – wir verraten auch nicht, dass er diese sehr gewissenhaft anrichtete und wir gefühlte drei Stunden warten mussten, aber es war ein Genuss.

Ach übrigens – “der Dritte schreibt einen Bericht und jeder Tag hat seinen Dritten ” – Ihr dürft raten wer es am Montag war …

Montag – Der Kochwein muss in den KOCH rein

Die Baude (hochdeutsch: Hütte) ist sehr einfach eingerichtet, um Verpflegung und natürlich auch um eine warme Stube müssen wir uns selbst kümmern, also früh erst mal heizen, Essen vorbereiten usw.. So gegen 11 Uhr waren wir mit allem fertig und wir konnten nach Oberwiesenthal in die Spur. Es war sehr stürmisch und Christian kämpfte mit den Elementen, so dass wir eine kurze Tour durch die Wälder des Fichtelgebirges in Angriff nahmen. Er wurde immer ruhiger und merkte nur hin und wieder an, dass er nicht versteht wie wir uns noch unterhalten könnten …

Ver-Schnaufpause

Ver-Schnaufpause

Auf dem Weg zurück gingen wir noch einkaufen – heute sollte es Nudeln mit Bolognese geben. Dies sollte ja “schnell” gehen – dachten der Fuchs und ich. Da hatten wir die Rechnung aber ohne unseren “Koch” gemacht. Die Nudeln gehen ja schnell – ABER die Bolognese musste mit jeder Menge Mohrrüben (die man nicht mehr schmeckte) gekocht und mit ebenso viel Rotwein abgeschmeckt werden. Wo wir dann bei Christians Spruch angekommen sind – “Der Koch Wein, der Koch Wein, muss in den Koch rein”, jedenfalls, das Essen war wieder sehr, sehr lecker und der Abend sehr, sehr unterhaltsam. In Ermangelung geeigneter Gesellschaftsspiel wurd von Harti auch eine neue Puzzlespielvariante (eigentlich ein Kinderspiel mit 49 Teilen) ins Leben gerufen die wir am nächsten Tag auch Ute zeigten – sie war zunächst der Meinung, dass es höchst bedenklich sei, wenn “erwachsene” Männer dies spielten. Sie änderte aber schnell ihre Meinung nach dem ersten “Selbstversuch” – dazu aber später …

Spielkinder

Spielkinder

Übrigens … der Dritte schreibt den Bericht und jeder Tag hat seinen Dritten … wir legten fest, dass dies nach überstandenem Spieleabend der Fuchs sein sollte …

Dienstag – Höhle, Höhle, Höhle … und das Feuer

Seit der Steinzeit hat die Menschheit viel gelernt! Wir wohnen nicht mehr in Höhlen, die vor Kälte oder Nässe und anderem Ungemach der Natur schützen, wir wärmen die neuen künstlichen “Höhlen” nicht mehr nur mit Feuer, sondern heizen auch zentral und kommunizieren mit kleinen Schachteln voller Elektronik. Eigentlich alles gut, oder? Aber nicht so in Niederschlag im Bahnhof. Nicht eine dieser Errungenschaften der Menschheit scheint in diesem Nirgendwo kurz vor der tschechichen Grenze bereits angekommen zu sein!

Statt in einem freundlich geheizten Haus zu sitzen und aus dem Fenster zu schauen (oder wenigstens in einer vom Feuer gewärmten Höhle), begeben sich gemeinhin von Vernunft geprägte Menschen in die bittere Kälte des Ostdeutschen Winters, schnallen sich wieder jede Vernunft und Logik dünne Brettchen unter die geplagten von der Zivilisation verwöhnten Füße und versuchen von A nach B zu kommen. Umgekehrt geht’s übrigens auch.

Von Orten und deren Namen vermag ich nichts zu berichten, sich die auch noch zu merken überstieg die eigenen Kräfte. Eisern durchhalten, den Kopf oben halten, aber den Blick immer starr nach unten in die Spur im Schnee. Links und Rechts nur Bäume, Bäume, Bäume… Ohne den sporadischen wärmenden und stärkenden Schluck aus Berndes Flachmann wäre ich erfroren! (Merke: Höhle, Feuer!)

Abfahrt

Abfahrt

Am Ende der Kraft – fröhliche, Spaß habende Menschen auf einem Abfahrtshang haben mir den letzten moralischen Halt genommen – fuhr glücklicherweise die Bimmelbahn > Heimat > Höhle > Feuer > Warm > Trocken! > Erlösung! Nee, nee, nee … lass uns doch noch bis nach C fahren, von da gehts nur bergab. Das schaffste noch! Gut, man will ja kein Spielverderber sein. Aber so wie man früher von hier nach überall reisen durfte, ging es von C nach A auch super nur bergab! Ja nee, is klaar! Vom Nebel will ich gar nicht berichten! Vernunft? Fehlanzeige! Der Heimweg zog sich hin, früher oder später ist einem einfach nur noch alles egal …

Den Abend verbrachten wir – dank Utes zwischenzeitlicher Ankunft nun zu viert – erneut mit Puzzlen und Bierchen.

Mittwoch – Wildbrühe, Nougatquarkklößchen und heiße Schokolade mit Rum

Nachdem wir (Doreen und Sabine) am Dienstagabend in Niederschlag angekommen sind, wurden wir herzlichst von unseren Männern Reinhard und Bernd, sowie Ute und Christian begrüßt. Nach einer erholsamen (weil vorgeheizten) Nacht wurde das Frühstück angerichtet, es gab einfach alles! Bis 10.30 Uhr hatten wir dann von allem gekostet, danach schnell aufräumt und rein in die Skisachen. Unser Ziel Bozi Dar, wieder essen ! Nach dem Motto : von Henkeltopf zu Henkeltopf … Mit den Autos fuhren wir bis Oberwiesenthal, um dort in die Kammloipe einzusteigen. Der erste Abschnitt ging gleich nach unten, Doreen und ich liefen zu Fuß, die Männer und Ute hatten die Tage vorher ja schon geübt, bewältigten es auf Skirn. Bei strahlendem Sonnenschein führte uns der Weg ins kulinarische Nachbarland. In der Pension Daniela fanden wir Platz und bestellten Wildbrühe, Nougatquarkklößchen und wie immer heiße Schokolade mit Rum oder Glühwein. Der Rückweg verlief dann umso beschwingter.

Nougatklößchen

Nougatklößchen

Nachdem wir noch den Edeka geplündert hatten, war unser Chefkoch an der Reihe das Abendessen zu richten. In der Zwischenzeit waren auch Euli und Erich in Niederschlag angekommen und begrüßt. Der Abend verlief genauso lustig, wie der Dienstagabend, da wir wieder puzzelten, mit wieder neuen Regeln, denn der Christian schläft nachts schlecht. Er denkt sich immer wieder neue Spielregeln aus und fütterte so  unseren Lachmuskelkater. Die Skiwoche ist bei uns für das nächste Jahr schon fest eingeplant.

Donnerstag – Wellness pur: Schwimmgymnastik, Dampfbad oder Sauna und “Rentnerkarussell”

Seit acht Uhr hört man unwiderlegbar erste Lebenszeichen auf dem Flur. Also schon mal langsam auf‘s Aufstehen vorbereiten, was genau genommen heißt: aus dem warmen Kuschelbett krabbeln und erst einmal frische Luft einlassen. Was etwas aufwändiger als zuhause ist, denn die Fenster sind mit Stahlfensterläden verschlossen. Dann ab in die Küche, wo sich auch schon die anderen Leutchen tummeln. In die 6m² Küche, passen tatsächlich alle gleichzeitig hinein, nur dass man sich dann nicht mehr bewegen kann. Irgendwie sind dann aber doch Tee und Kaffee fertig, der Frühstückstisch gedeckt und die tausend Dinge des Frühstücktisches gegessen worden. Es sollte heute bis Siebensäuren gehen, was eine ordentlich Nahrungsaufnahme voraussetzt! Dazu schaufelte Harti die Toastscheiben wie ein Heizer auf den Tisch, während der Rest futterte wie die Kohlenschipper, das ehemalige Bahnhofsgebäude färbte deutlich ab :-)

Das heutige “Ablegen” war von Bernd für zehn Uhr angesetzt, was sich allerdings eine halbe Stunde länger hinzog, 420er-Tempo quasi. Das bot dann aber gleich die Gelegenheit, sich die Fichtelbergbimmelbahn von ganz nah zu besehen. Ein wirklich anachronistischer Anblick von über 50 Tonnen Stahl, viel Dampf und Getöse > und das direkt vor der eigenen Haustür > einfach herrlich!

ÖPNV Anschluss

ÖPNV Anschluss

Nach deren Abfahrt ging es dann immer parallel zur Bahnstrecke los in Richtung Neudorf. Einem Pferdeschlitten mussten wir dann auch noch ausweichen, die Fahrgelegenheiten wurden immer altertümlicher, dazu ein herrlicher Sonnenschein und eine schöne, geschlossene Schneedecke, Romantik pur also.

Eine kleine Pause legten wir dann bei Erreichen von Neudorf ein, was Harti zur Abkühlung nutze, dampfend entledigte er sich einer Schicht Kleidung. Anderenfalls hätte er sicher beim nächsten Anstieg die Loipe weg geschmolzen. Zusätzlich kühlte ihn dann später ein Bierchen in der Baude “Siebensäure”, die ihren Namen nicht aufgrund der Geschmacksausrichtung der Küche erhielt, sondern von der früheren, kreisförmigen Markung des Gebietes um die einzelnen Berge (es liegt im Kreis Nummer Sieben), sowie dem Hochmoor, welches einen sauren Charakter aufweist.

Wir anderen bestellten die berühmte Schokolade mit Rum, denn dies ist einerseits ein sehr leckeres Getränk, und andererseits freut sich der Magen über die Verdauungshilfe. Nach Hausmachersülze, Camembert und anderen Köstlichkeiten ging es dann wieder auf den Rückweg. Hier teilten wir uns in die Gruppen “beinhart” und “will nicht mehr”, erstere machte sich auf in die Spur und letztere auf den Weg zum Bahnhof Vierenstraße, um mit dem Zug bis nach hause zu fahren. Ein kurzes Wiedersehen gab es gleich mal am nächsten Bahnübergang, was für die Sportler bedeutete, dass zur Heimkehr schon mal geheizt sein würde und sicher auch der Kaffee dampfend auf dem Tisch stünde …

Postkartenidyl

Postkartenidyl

Das Abendprogramm sah noch einen Besuch des “Wiesenbad” im gleichnamigen Ort vor. Daher war der Aufenthalt im Quartier nur kurz, um 18 Uhr ging es schon wieder in zwei voll besetzten Autos los. Nach kleinen Verfahrern und einer Ehrenrunde über den Busbahnhof kamen wir dann sicher auf dem Parkplatz des Kurhauses an. Jeder buchte seine zwei Stunden Wellness, welche aus Schwimmen, Schwimmgymnastik, Dampfbad und Sauna selbst zusammengestellt werden konnte. Zusätzlich konnte man im Außenbecken den Sternenhimmel bewundern, oder die sich lustig im “Rentnerkarussell” drehenden Badegäste beobachten. Völlig entspannt und sichtlich geruchsneutraler verließen dann alle Trainingslageristen den Kurort voller Vorfreude auf das nun noch zu erwartende Abendessen. Dazu wurden von den Küchenhelfern die Reste der gestrigen Bolognese aufgewärmt, während der “Maitre de Cuisine” sich dem Gulasch widmete. Alles schmeckte (wie jeden Abend) hervorragend und aufgrund der großzügig bemessenen Menge (auch wie jeden Abend) wurden wirklich Alle pappesatt. Die Trainings- und Erholungsphasen standen aber wirklich in einem angemessenen Verhältnis, was sich auch darin zeigte, dass ich Sekunden nach dem zu Bett gehen erst mal ordentlich zuckte, weil ich einem (geträumten) Schneehügel ausweichen musste …

Freitag – die Frau, die gar nicht Doreen war

Wie immer weckt uns Bernd, indem er ganz sachte und leise die Kohleneimer aus dem Badezimmer ins Wohnstübchen trägt. Es ist auch 8 Uhr – also Zeit, um aus den Federn zu kriechen und den Sonnenschein ins Zimmer zu lassen. Ja, die Sonne hat den Schnee in den Baumkronen schon wieder mit einem goldenen Schleier überzogen. Haben wir ein Glück mit dem Wetter!

Doreen (links im Bild)

Doreen (links im Bild)

Trainingsgruppen-Leiter Bernd hat für heute eine etwas größere Tour herausgesucht: wir wollen zum Fichtelberg, von dort in Richtung Tellerhäuser, dann erneut nach Bozi Dar zum Mittagessen und dann – mal sehen. Auf jeden Fall muss diese große Tour heute am Freitag steigen, denn morgen zum Ferienwochenende wird es bei diesem Wetter übervoll sein in der Loipe. “Da möchten wir aber spätestens um 10 hier losfahren” hatte Bernd am Abend noch mal bekräftigt.

Gegen 9 Uhr sitzen wir am wie immer reich gedeckten Frühstückstisch, doch entgegen aller guten Vorsätze dauert es dann doch wieder bis fast halb 11, bis alle mit Ski und Rucksack an den Autos stehen. Die Ski kommen zusammen mit drei Menschen in Bernds “Nissi”, die anderen fünf Sportler finden in Eulis Fiat Platz und los geht’s in Richtung Oberwiesenthal. Die Straßen sind frei, der Parkplatz soweit auch, also rauf auf die Ski und rein in die prima gespurte Loipe. Im Skistadion Oberwiesenthal ist die Ski-Jugend im Trainingslager, und wir sehen ehrfürchtig zu, wie Langlauf auch aussehen kann. Na man kann eben nicht alles können – und wir sind ja auch schon ein paar Jahre älter.

Unterwegs zieht sich unsere Kolonne hin und wieder etwas auseinander – was dazu führt, dass Harti einer Frau folgt, die sich am Ende nicht als Doreen entpuppt wie angenommen, und auch noch von unserer Route abgebogen ist. Da sich das Funknetz in dieser Gegend immerzu in den Bergen verfängt, ist auch kein Notruf an die Gruppe abzusetzen, aber zum Glück hat Bernd das Abschweifen seines Trainingskameraden bemerkt und die Verfolgung aufgenommen. Das gestaltet sich aber – sei es nun Hartis Ehrgeiz oder des Gefälles der Loipe wegen – nicht ganz einfach.

Fotofinger

Fotofinger

Letztendlich aber ist die Gruppe wieder beisammen, und es geht vereint in Richtung Tellerhäuser. Vor dort aus – die immer noch optionale Zusatzrunde wurde mehrheitlich abgewählt – durch den Wald nach Bozi Dar, wo wir uns zum Mittagessen niederlassen. Die Preise sind immer noch sehr freundlich hier im Tschechischen, und so machen wir uns nach einer nahrhaften Pause gegen 15 Uhr auf den Rückweg nach Oberwiesenthal – auf eben der Strecke, die Harti und Bernd vorhin schon mal zurückgefahren sind …. So lernen wir unsere schöne Heimat kennen… Nach etwa 20 Kilometern sind wir noch ganz gut drauf – dass Doreen trotzdem umfällt, liegt daran, dass Erich beim “Anschieben” nach der Pause etwas übermütig agiert. Gegen 16.30 Uhr packen wir alles wieder in die Autos.

Auf der Rückfahrt wird noch eingekauft, denn das Abendbrot ist ein sehr wichtiger Teil des Tages. In der Baude fängt das Küchenteam, heute bestehend aus Harti und Doreen, Bine und Ute, auch sofort mit dessen Vorbereitung an. Es gibt Kartoffeln mit Quark und eine sehr leckere Blutwurst-Zwiebel-Apfel-Pfanne, und dank des Kochweins ist die Küchencrew dann auch schon beim Abendbrot sehr gut gelaunt. Wir anderen sind ganz schön müde, aber für eine Runde Tridom reicht die Kraft bei manchen noch. Dann ziehen wir uns in die Schlafkämmerchen zurück, denn, so Bernd: “Morgen sollten wir schon gegen 10 hier losfahren” …

Sonnabend  –  Spaß auch ohne Puzzle

Nach einem ausgiebigen und harmonischen Frühstück schafften wir es wieder einmal erst um 11 Uhr zum Start zur nächsten Tagestour. Bei herrlichem Sonnenschein bewunderten wir zunächst die Fichtelbergbahn, welche in Niederschlag hält, um auf den Zug aus der Gegenrichtung zu warten. Unser Tour sollte über die Trinkwassertalsperre Cranzahl führen, um anschließend den steilen Aufstieg zum Bärenstein zu wagen …

Obwohl die Talsperre ja eigentlich nicht zu übersehen war, war es schwierig sie im Cranzahler Wald zu finden. “Viele Leute verderben nicht nur den sprichwörtlichen Brei, sondern eben auch die ganz reale Orientierung!” Nachdem wir eine kleine Rast, mit wunderschönem aber eiskaltem Ausblick auf die Talsperre, beendet hatten, folgte nun der nächste und vermeintliche schwierigste Teil der Tour. Es sollte aber noch anders kommen. Der Aufstieg spaltete die Gruppe in “Durchhalter” (also diejenigen die mit Skiern an den Füßen den Berg erklommen hatten) und die Fußgänger (die mit den Skiern in der Hand). Besonders Harti, hatte auf Grund gesundheitlicher Probleme, mächtig zu kämpfen. Bienes Kommentar lautete aber auch: “Auf diesen Berg steige ich nie wieder!”

Gipfelfreuden

Gipfelfreuden

Die Umrundung der Berges, die nochmals 45 min gedauert hätte, ersparten wir uns also und traten sofort den Heimweg an. Wir wollten immer am Walrand entlang zurück nach Niederschlag laufen. Bei weiterhin herrlichem Sonnenschein und super gespurter Loipe musste nun aber die nächste Schwierigkeit gemeistert werden. Die Loipe führte in weiten Teilen steil bergab, der Schnee war verharscht und damit die Spur schnell und schwierig zu fahren. Teilweise sah unsere Gruppe aus wie beim Segeln nach einer Gewitterfront. Es lagen also immer einige im Schnee, um mit der sogenannten “Poobremse” die Geschwindigkeit zu regulieren. Irgendwie hat es alle mindestens einmal erwischt.

Nachdem wir fast im Tal angekommen waren, musste nun noch der Hunger gestillt werden. In der Gaststätte “Waldesruh” wurden wir mit köstlichen Speisen und Getränken (besonders die Russische Schokolade war der Renner) für unsere Mühen belohnt. Frisch gestärkt wurde nun noch der letzte Teil der Tour gemeistert und gegen 17 Uhr waren dann alle wieder in der Hütte.

Versönliches zum Abschluss

Versönliches zum Abschluss

Am Abend zauberte Harti mit Rosmarinkartoffeln und Quark nochmals ein köstliches Abendbrot. Danach musste Euli noch kleine und größere Verletzungen behandeln. Nachdem sich alle erholt hatten, strapazierte nun noch das Spiel “Party-Time” sämtliche Lachmuskeln. Beim Kneten, mit Worten beschreiben, Malen und pantomimischer Darstellung von Begriffen, siegten die Männer knapp vor den Frauen. Nach diesem gelungenem Tag fielen alle erschöpft in ihre Betten.

Epilog

Das Ganze ist inzwischen schon ein paar Monate her und im Rückblick wirkt alles nicht nur besser, sondern so wie es wirklich war: Niederschlagend? Nein! Aufbauend! In der Gruppe lässt sich ertragen, was unerträglich wirkt und wird zum großen Spaß. Nächtes Jahr sicher wieder – wenn genug Schnee liegt …