OK Pokal 2008

OK-Pokal Potsdam / Schwielowsee 13.-14.09. 2008

 OK-Pokal mal ohne Qual (na ja fast)

Erik Bork 24.09.2008
Es hat gedauert, aber ich bin mal wieder dran mit Schreiben, nur wo anfangen? Ab besten wie immer, wenn man es nicht weiß, mit dem Wetter! Da die letzten beiden Regatten am Schwielochsee ja leider an Windmangel litten, freute man sich schon auf die immerhin angesagten 3-4 Bft in Potsdam. Am Montag war noch von Sonne und 20°C die Rede, na wenn das nicht schön wird! Aber im Laufe der Woche wurden die Temperaturen immer weiter nach unten korrigiert, der Gipfel war dann Freitagabend während der Fahrt nach Ferch die Radioansage „…nachts eventuell Bodenfrost…“ Waaas, im September, spinnen die? Da es an der Autobahn ja keine Campingausrüster gibt und schon gar keine mit frostsicheren Zelten im Angebot, bin ich dann einfach mutig weiter gefahren. Wird schon nicht so schlimm werden und Wind ist ja auch nicht so viel angesagt.

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Ferch im kalten Herbst

Bei der Ankunft am Fercher Segelverein wurden die Wetterfrösche aber erstmal eines Besseren belehrt, nee nee es war nicht wärmer, aber dafür haben die Optis grade ihr Training abgebrochen. Es wehte mit 5-6 Bft und das aus NO, also voll den See runter! Bei dichter Bewölkung und 13°C war da erstmal wärmer anziehen angesagt, und ab in den grad geöffneten Bürocontainer zum Melden. Da erfuhr ich dann, dass vor einer Stunde noch zu wenig Wind war, um die Start- und Zielschiffe herzusegeln, und sich den Wetterumschwung auch kein Einheimischer erklären konnte.

Na ja wenigstens waren auf der Meldeliste immerhin schon mal 13 Boote verzeichnet. Die meisten standen eh schon auf der zwar schön grünen, aber bei dem Wetter absolut nicht gemütlichen Wiese des Fercher SV03 rum. Nur von den Bootslenkern keine Spur. Lediglich der Fruchtzwerch lief geschäftig übers Gelände und der angekündigte „Westbesuch“ in Form von Rüdiger kam grad an. In rekordverdächtigen 30 Minuten hab’ ich dann das Boot aufgeriggt und das zum Spinnaker mutierende Zelt mit zwei Dutzend Heringen gesichert. Das sonst dabei übliche Bierchen verlegten Rüdiger und ich dann aber lieber auf später in eine noch zu findenden Kneipe. Der Zwerch war jetzt irgendwie wieder weg, also sind wir zu zweit ab Richtung „Bootsklause“. Das ist wohl wirklich die allernächste Kneipe, denn da saßen schon die SGS-Vertreter Zwerch, sein Vater und Horst beim Essen nebst Bierchen. Bei Geschichten der langsam endenden Saison ging es da ganz lustig zu, und als später das Team Sachsen eintraf, war noch grad so Zeit für ein letztes kurz vor Ausschankschluss erbetteltes Bierchen, bevor uns der Wirt rausschmiss.

 

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nach 100m noch senkrecht :-)

Am nächsten Morgen heulte der Wind immer noch leicht in den Wanten … So kalt war die Nacht im Zelt dann zwar doch nicht gewesen, aber das Rauskrabbeln aus der kuschligen Schlafsackwärme erforderte doch einige Überwindung. So langsam kamen dann auch die Besitzer der verwaisten Boote an und noch ein paar, die ihrem Schiff noch eine Nacht in trauter Umgebung gegönnt hatten. So standen auf der Meldeliste dann letztlich 19 OKs und ein Mini. Die schauten alle erstmal missmutig auf den mit kleinen Schaumkämmen garnierten Schwielowsee. Keine Flaute ist schön, aber bei der A…kälte auch noch richtig segeln, mit nass werden und so??? „Uns´ Dieter“ beschloss, dass das für ihn zu viel sei, und machte statt abzulegen den Ablegeservice. Bei auflandigem Wind und dem in Ferch üblichen „Beinahe- Strandstart“ sehr hilfreich, Danke dafür! Dieter, Du hattest wohl Recht mit Deiner Einschätzung.

War man erstmal draußen, war es dann doch nicht so unangenehm, irgendwie hatten wohl alle schon Lust mal wieder richtig zu segeln und machten ausgiebige Probeschläge: „Wo war noch mal die lange nicht benutzte Hängekante?“ Einigermaßen pünktlich ging es dann zum ersten Start los, die Linie lag gut, die erste Marke auch, was will man mehr? Vielleicht nicht ganz so schlagartige Dreher! Zum Glück hab ich diesmal mehr nach vorne geguckt als zur SPR und konnte mehr als die ersten 100 Meter überleben ;-) Die kurzen Dreher kamen immer wieder mal und für alle, jedenfalls sah man nicht gerade wenig Panikwenden. An der ersten Tonne trafen sich dann die Links- und Rechtsrausfahrer jedenfalls gemischt wieder. Erster war Senstchen von links, dann kamen Greg und ich mit etwas Überhöhe von rechts. Rainer vertat sich kurz vor der Tonne mit der Wenderei und folgte mit etwas Abstand. Auf den Raumgängen konnte ich mich in Gregs Heckwelle festsetzen und so gingen wir in gleichen Abständen auf die zweite Kreuz. Da war dann aber kein Halten mehr, denn es frischte weiter auf. Greg spielte nun seine überlegene Geschwindigkeit aus und schnappte sich auch gleich noch die Pummelfee. Rainer eiferte ihm kräftig nach und jagte mich gen Luvtonne vor sich her. Auf dem Vorwindgang verschob sich dann erstmal nichts weiter, aber auf der dritten Kreuz zog er an mir vorbei. Zwischen Greg und Senstchen ging es wohl auch mal hin und her, die beiden konnten sich aber trotz Kampf um Platz 1 weiter absetzen. Beim Start war Zahlenwimpel 1 gesetzt, das hieß langer Kurs und somit stand noch ein Dreieck aus. Vorn änderte sich an den Positionen nichts mehr, Greg gewann, Zweiter wurde die Pummelfee und Rainer vor mir Dritter. Der Rest des Feldes wurde durch die ein oder andere Kenterung in die Länge gezogen und auch immer mal neu sortiert. Jetzt kam die erste Pause, die – wie Jan Fischer versprochen hatte – nicht zu lang ausfiel, sehr gut bei der Kälte!

 

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Der Dreher beim zweiten start

Zum zweiten Start wurde dann der kurze Kurs 2 angezeigt, auch eine gute Idee, die Wettfahrtleitung war also voll dabei! Beim zweiten Start schob sich das Feld immer mehr zur Startboje hin, Charly und meinereiner blieben weiter oben am Schiff, denn die Seite war eher bevorteilt. Leider nur bis 10 Sekunden nach dem Startsignal, da kam es kräftig von links durch und drehte so schnell auch nicht zurück. Der Plan mit dem nach rechts gehen war also hin, und als ich mich bei der Begegnung mit Charly noch verschätzt hatte, lag ich erstmal festgenagelt in Lee von ihm (sorry noch mal für die Kreuzwende in Lee, so was mache ich sonst höchstens auf der Zielkreuz). Das Feld zog also links los und mir blieb nur Schadensbegrenzung übrig, indem ich die Dreher mitnahm. Oben ging Greg als Erster rum, danach Sensti, der Tranbär und Jule, irgendwann dann auch ich als Neunter oder so. Zur Halsentonne kamen dann immer heftigere Böen durch, Yves verkorkste gekonnt seine Halse (er meinte später „…nur weil Jule so gewackelt hat!“ haha) und hielt damit noch so Einige beim Umrunden auf, dadurch kam ich immerhin auf Platz 6 vor. Die nächste Kreuz brachte keine großen Überraschungen, von den oben an Tonne 1 zuschlagenden 30° Drehern abgesehen. Auf der Vorwind hatte man die Wahl zwischen direktem Kurs oder deutlichem Rechtsbogen, wo mehr Wind war. Wie sich an der Leemarke zeigte, war aber letztlich egal wie man fuhr, man kam ziemlich gleich unten an. Es ging jetzt ja schon auf die Zielkreuz. Dabei hätte ich lieber noch eine Runde Zeit zum Aufholen gehabt, zumindest bis zu dem Augenblick, als sich mein Fußblock mit einem vorwurfsvollen „Tapeng!“ verabschiedete. Wer sich schon immer mal gefragt hat, wann ein Schäkel aufgeht: Genau an dem Tag, an dem man ihn einmal nicht kontrolliert hat! Das war’s dann mit dem Angriff nach vorne, denn bei jeder Wende die Schot unter dem Traveller durch zu zerren macht sich nicht so gut. Also bin ich erstmal ohne Wenden nach rechts gefahren, wo ich dann auch Charly wieder traf, um mit ihm kurz darauf in einem Flautenloch abzustehen. Das ist schon komisch, links und in der Mitte hängen sie sich bald auf und wir stehen im Boot und kommen nicht vom Fleck. Das Loch hing über uns wie die Paulchen-Panther-Regenwolke. Im Ziel wurden wir dann noch die Helden von Mittelfelden.

Na ja, ein Rennen sollte heute ja noch sein und das ging wieder ohne größere Pause los. Kurz vor dem Start sagte Euli noch zu mir: „Guck Dir mal die Wolken an, sieht ja komisch aus!“ Das habe ich so auch noch nicht gesehen, zwei Reihen tief hängender Haufenwolken wie an der Perlenschnur und die liefen genau über dem Kurs auseinander, als ob sie mit uns nichts zu tun haben wollen. Und was sagt einem das? Egal zu welcher Seite man fährt, man bekommt immer den Dreher zur ersten Tonne hin! Da Rechts ja vorhin nicht so der Renner war, hab ich mich für Links entschieden, bin ziemlich mittig bei Null gestartet und hatte auch in Lee schön Platz. Das lief diesmal ganz bestens! Der Dreher kam wie erwartet, kurz vor Tonne 1 noch zwei, drei Mal die üblichen Dreher beachtet, und schon geht man in Führung auf den Raumkurs! Knapp hinter mir Greg und etwas weiter weg Rainer. Bald lag Greg dicht in Lee hinter mir und hatte rechtzeitig für eine Überlappung gesorgt. Somit war er nach der Halse an mir vorbei, dazu fasste er gleich eine fette Bö ab, die mir nicht mal die Gelegenheit gab mich in seiner Heckwelle festzukrallen. Seinen Vorsprung hat er dann bis zum Ziel auf einige 100 Meter ausgebaut, so ein Anlegerbierchen beschleunigt ganz schön ;-) Ich war den Rest des Kurses damit beschäftigt Rainer nicht vorbei zu lassen. Was mir auf der dritten Kreuz kurz misslang, auf dem letzten Dreieck setzte ich mich dann aber wieder vor ihn. Bis ins Ziel war nicht mehr viel falsch zu machen, da der Wind nach rechts auf einen Fastanlieger gedreht hatte. Dritter also Rainer und kurz dahinter die Pummelfee. So, jetzt erst mal an Land ein Bierchen kippen, oder doch lieber einen Grog?

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Der dritte Start

Unter dem Partyzelt war es dann aber auszuhalten, und bei Bier und Grillgut hat jeder seine Auswertung zum Besten gegeben. Euli hatte die Kenterecke der ersten Wettfahrt in der Zweiten wieder gefunden, sich aber zur Abwechslung mal nach Luv in die Fluten gestürzt. Nachdem sie schwimmend das Boot mühsam aufgerichtet hatte, stellte sie dann beim Einsteigen fest: „Huch hier kann man ja stehen!“ Der Schwielowsee hat eben immer eine Überraschung parat! Greg hatte trotz Windgeheul nach seinem Großbaum-Headbanger Sensti kichern gehört, und Norbert musste nach noch intensiverem Alugefecht mit blutender Platzwunde vorzeitig anlegen. Auch wurde die Verspätung von “Maurer” Yves zum ersten Start aufgeklärt, der Werderaner Schlepp nach Ferch ging wohl gänzlich schief: Johannes hat’s grad noch pünktlich geschafft, Yves kam etwas später und der Rest gar nicht. Mensch bei dem Wind wärt ihr doch mit einfach gleich Lossegeln eh schneller da gewesen! Mein Beitrag: Ich hätte meinen Fußblock am liebsten angeschweißt, war aber sonst mit einem Vierten, einem Achten als Streichwert und einem Zweiten recht zufrieden, da kann man im Vergleich zu den letzten Regatten drauf aufbauen.

Ingo hatte seine Fahrradtour auch beendet und sah nicht mehr so überzeugt vom Sportwechsel aus wie heute morgen. Das wär’ wohl genau sein Wind gewesen! Tja, sein Boot soll man ja auch nicht am Freitag, sondern erst am Montag verkaufen. Überhaupt ist ja in Sachen Materialtransfer wieder Einiges los! Auf ok-jolle.de sind mehr Bootsmarktanzeigen als Berichte zu lesen (ok das ändert sich bald) aber in der nächsten Saison muss man sich wohl wieder an neue Nummer/Segler-Kombinationen gewöhnen! Der Rest des Abends verlief eher ruhig, alle waren wohl etwas geschafft und so verabschiedete man sich ab 22 Uhr so nach und nach. Viel länger ging es dann sowieso nicht, zumindest das Beste der 80er, 80er und 80er Jahre war vom Zelt aus bald nicht mehr zu vernehmen.

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Ein eher ruhiger Abend

Der Sonntag Morgen fing wieder ungemütlich kalt an, dafür rauschte es aber nicht mehr in den Bäumen. So ging es nach dem Frühstück (genauso inklusive wie das Essen gestern Abend) schon mit mehr Elan aufs Wasser. Bei einer schönen Damenbrise ging es los zum ersten Tageslauf. Jule zeigte auch mit der 225 beste Leichtwindqualitäten (die 699 war an Tobias verchartert) und ging ganz vorn zusammen mit Greg auf den Raumkurs. Mit etwas Abstand folgten Sensti und ich. Bei den Bedingungen gab es nichts Sehenswertes an der Halsentonne zu vermelden und der Wind nahm weiter ab. Ein paar kleine Windfelder zogen über den Kurs und Christian und ich konnten dadurch zu Jule und Greg aufschließen. Zu viert ging es dann um die Leemarke. Jule entschied sich für die rechte Seite, die Pummelfee nahm die linke und Greg und ich versuchten uns halb links. Mittlerweile war der Wind ganz weg, und das hieß Travellersitzen und abwarten. Links kräuselte sich das Wasser dann etwas und Sensti freute sich schon auf die Führungsübernahme, aber Jule fand rechts doch noch irgendwie Wind und ging vor ihm auf die Vorwind. Die beiden zogen mit dem Kräuselwind auf und davon, Greg ging nach mir um die Eins und trieb, genau wie ich 50 Meter vor ihm, ohne Wind Richtung Leemarke. Von der kamen uns die beiden Ersten dann auf Steuerbord und fast Anliegerkurs zum Ziel entgegen, da sollte also nicht mehr viel passieren. Ich dachte mir so, warum noch nach Luv wenden? Na vielleicht weil der Wind noch weiter von Links kommt und 10 Meter Höhenunterschied Greg reichten, um einfach so vorbeizuziehen?! Na toll, also nichts mit Dritter – noch mal Vierter im Ziel. Jule gewann, die Pummelfee macht wieder den Zweiten.

Wer Kopfrechnen konnte (und damit sollte nach dem zivilisierten Abend niemand Probleme haben) kam zu folgendem Schluss: Greg hat mit drei Ersten und einem Dritten schon gewonnen, Sensti mit einem Vierten und drei zweiten Plätzen letzteren auch insgesamt sicher, was noch nicht fest stand, war der Schreiberling. Die Bewerber dafür waren Jule und ich. Bei zu der Zeit herrschenden Windverhältnissen von geschätzten 1-2 Jul (1 Jul = 0,1 Bft) würde ich wohl ums Schreiben drum rum kommen. Aber diese Pause dauerte jetzt etwas länger, weil die Wettfahrtleitung richtiger Weise den Kurs komplett umlegte. Und in der Zeit frischte es wieder zu Hängewind auf.

 

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Schnapsfläschensammler

Damit wir die Hängegurte so richtig schön ausgiebig benutzen konnten, war die erste Kreuz über den ganzen See ausgelegt. Dazu kam noch eine Startlinie für ein Feld in WM-Größe, ein wenig größer und Landmarken hätten’s auch getan. Ich dachte mir nur: „Auweh, wenn Du da die falsche Seite erwischst, kannste nur noch zugucken!“ Also mit scharfem Auge die Linie gepeilt und festgestellt: Die Pin ist bevorteilt. Nur kam der Wind jetzt auf der rechten Kursseite zuerst. Links starten und dann nach rechts rüberziehen? Ausgeschlossen! Also war mein Plan, halb links zu starten und dann nicht zu spät nach rechts rüber zu gehen. Gesagt, getan. Einige tummelten sich an der Starttonne, und Charly legte einen seiner gekonnten Steuerbordstarts hin. Ihm machte das Nach-Rechts-Gehen damit keine Probleme. Das sah für viele, die jetzt erst auf Steuerbord wendeten, anders aus. Rainer war mit Backbord unterwegs und verlangte mit sehr bestimmten Raumrufen selbigen. Er hat dann auch ein ganzes Knäuel zum Wenden gezwungen, ich konnte aber mit 1 Meter Abstand vor ihm durchgehen und hatte schönen freien Wind. Greg lag etwas in Luv von mir und so wendeten wir immer schön mit den Windfeldern mit. Kurz vor der Luvmarke kam Charly dann von rechts, musste aber noch zwei Wenden machen, Senstchen ganz von links mit Überhöhe, und Greg ging kurz vor mir auf den ersten Raumschenkel, dahinter gleich Senstchen, dann Charly. Jule war Rainers Knäueltaktik zum Opfer gefallen und im Mittelfeld verbuddelt. Der Wind war wieder stetig und wir gingen in unveränderter Reihenfolge auf die zweite Kreuz. Christian zog gleich nach links, hatte er doch vorhin da schon ganz gut ausgesehen. Zwanzig Meter weiter in Luv lag ich und konnte zusehen, wie er immer wieder etwas weiter vor zog. Nach der ersten Wende auf Steuerbord war er dann auch an mir vorbei. Knapp hinter ihm ging ich dann als Dritter auf den Vorwindkurs und übte mich im Heckwelleangeln. Das klappte ganz gut und ich konnte dann nach der Leerundung hinter seinem Spiegel nach Links wenden. Wieder zog es da immer etwas mehr und wir tauschten erneut die Plätze. Weil’s so richtig Spaß machte und er gerne seinen Stammplatz Nr. 2 noch mal haben wollte, lieferten wir uns vor dem Ziel noch ein kleines Wendeduell. Das ging zu meinen Gunsten aus und damit war dann der Schreiberlingsplatz in der Gesamtwertung an mich vergeben.

Nachdem jeder sein Geraffel wieder verladen und sich die Erbsen- oder Linsensuppe einverleibt hatte (mit viel Essig und Zucker war der Unterschied marginal), fand die Siegerehrung statt. Weil es der 33. OK-Pokal war, bekam jeder zu seiner Urkunde eine Miniflasche Schnaps (die Jugend ausgenommen). Hm, zum Betrinken reicht das nicht und son’ Ding allein hinter die Binde zu kippen ist irgendwie pennerverdächtig. Vielleicht schütten wir die ja einfach alle zum Matchrace in den Glühweintopf?! Mein Fazit zum diesjährigen OK-Pokal ist: Der Herbst kommt schneller als man denkt! Dafür war endlich mal wieder richtig Wind, und die Bedingungen somit, bis auf die Kälte, wirklich gut. Greg hat mal wieder bewiesen, dass er unschlagbar gut segeln kann. Und vor allem, hat die Wettfahrtleitung gezeigt, dass sie es deutlich besser kann als noch in der Vergangenheit!

Euer Erik mit ch GER-695
ergebnisse

 

1 Greg Wilcox 1. 1. 1. 3. 1.
2 Christian Senst 2. 2. 4. 2. 3.
3 Erik Bork 4. 8. 2. 4. 2.
4 Juliane Hofmann 5. 4. 5. 1. 4.
5 Rainer Pospiech 3. 6. 3. 5. 9.
6 Andre Hennings 6. 3. 7. 15. 7.
7 Dirk Gericke 7. 10. 6. 12. 5.
8 Andreas Silvan 9. 5. 10. 14. 8.
9 Tobias Schlüter 10. 9. 8. 6. 11.
10 Knut Ramin 8. 11. 9. 9. 10.
11 Yves Kaminski 13. 7. 11. 17. 12.
12 Sven Marchot 16. 14. 14. 8. 13.
13 Johannes Schütze 17. 13. 13. 10. 15.
14 Cornelia Wirbeleit 15. 15. 12. 11. 16.
15 Robin Kern 12. 12. 15. 16. 17.
16 Dieter Senst DNC DNC DNC 7. 6.
17 Andreas Kudella 11. DNC DNC 13. 14.
18 Rüdiger Lippert 14. 16. 16. DNC DNC
19 Norbert Schlüter DNF DNC 17. 18. 18.