Frühjahrsregatta / Potsdam: 19.-20.05.2007
oder: Du kannst noch so oft Zweiter werden Schreiben mußt Du doch
von Erik Bork 01.06.2007
Dieses Jahr haben der USV und die SGS beschlossen die Frühjahrsregatta und die Jollenregatta zusammenzulegen und gemeinsam zu organisieren. Dazu hatte Jule noch ihre Geburtstagsfeier für Freitag angekündigt, also das Geraffel zusammengepackt und ab zum Templiner See. So kurz vor dem Ziel war ich mir dann nicht mehr so sicher ob ich nun zum USV oder nebenan zum PSV wollte, keine Ahnung warum vielleicht hatte sich die Grippe doch noch nicht so ganz verabschiedet. Ich hab mich dann für den Weg ums Backsteintor zum USV entschieden und lag damit richtig, Punktlandung und auch noch Erster, wenn das auf dem Wasser auch so laufen würde wär das ja mal prima! Anderen war wohl auch nicht so recht klar wo sie ihr Boot nun hinstellen sollten und so fand sich Anjte hinterm Zaun ein, ob das was mit dem Spitznamen zu tun hat, man weiß es nicht…
Als nächstes rückten Jule und Greg an, Erstere zum Segeln und Letzterer zum Sturzbierchen vor der Abfahrt Richtung Italien. Die Sachsenfraktion fragte per Handy noch wo denn ihr Trailer überhaupt steht und sie den Samstag abholen könnten und die angekündigte echte(!) Westbeteiligung irrt entwerder heute noch in Potsdam umher, ist nicht losgefahren oder die Ankündigung bezog sich auf Peter Lüders, immerhin liegt Werder ja westlich vom Templiner See ;-) Damit gestaltete sich Jules Feier auch eher als kleinere sehr gemütliche Runde, wenn alle Erstamsamstagaufschläger wüßten was sie verpaßt haben, kämen sie nächstes mal sicher auch schon am Freitag!
Die Gemeinschaftsorganisation der Reagtta klappte gut, auch wenn man beim USV melden sollte, dann zum Frühstück erstmal zur SGS hüddeln mußte um dann da die Eröffnung knapp zu verpassen und danach wieder zum USV Bootereinschubsen. Insgesamt waren wir 11 Starter, leider etwas enttäuschend, zumal man am Wochenende noch einige Ex-OKoten traf, welche sich in andere (weniger anstrendende???) Bootsklassen geflüchtet hatten. Nicht so der Fruchtzwerch, der als wir ihn trafen aber noch kopfschüttelnd über seinem aufzuriggenden Boot hing. Beim Blick von der SGS auf das glatte Wasser fragte ich mich dann, wie Erwin das von Wiking bis zum Kurs überhaupt schaffen wollte, aber er war früh genug dran, um uns auch noch auf dem Wasser abzuholen. Wind war also doch da, der kam aus Süd und war mit 3-4 Bft auch zum Regattieren bestens geeignet. Die Startline und der Kurs waren pünktlich ausgelegt und nun hieß es aufpassen wann die eigene Klasse dran war. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als zuerst O für die Optis hochging, danach starteten die 420er und DER Cadet, dann waren wir als Dritte dran, später dann Pirat, XY, P, R, und Kielboote. Die Reihenfolge hat sich wirklich bewährt wir haben uns nicht einmal, wie eigentlich befürchtet, mit anderen Klassen zum Tonnenwuling getroffen.
Also ging es los, Falk muß sich wohl erstmal wieder ein Zeitgefühl antrainieren, jedenfalls stand er in Lee von mir 2 s vor dem Start noch schön im Wind und wir sind dadurch beide nicht besonders weggekommen. Jule und Arne schon, denn sie lagen gleich ein paar Längen vorn. Das hat sich bis zur 1. Tonne auch nicht verändert. Auf den Raumschenkeln hat Jule sich dann immer etwas von uns anderen 3 absetzen können, genau soweit, daß es auf der Kreuz noch reichte. Vor dem Ziel hat sich Arne dann noch Falk geschnappt und mir blieb nur der Zuschauerplatz da vorne übrig. Beim zweiten Rennen gestaltetet sich das ähnlich, nur daß uns diesmal Arne anführte und ich mich noch auf den Zweiten vorschieben konnte, ob da mein Raumbrüller zu Klaus Wiesebach auf seinem Dickschiff und seine daraufhin „schnelle“ Kreuzwende in Lee geführt haben weiß ich nicht, belustigt kommentiert haben die Aktion jedenfalls alle.
Dann ging es erstmal, wie beim USV üblich, rein zum Mittagessen. Warum eigentlich? Hat sich die Erfindung der Butterstulle noch nicht überall rumgesprochen? Egal, geschmeckt hat die Suppe jedenfalls und das noch übrig gebliebene Geburtstagsbier natürlich auch. Der Fruchtzwerch kam mit einer heftigen Brüsche am Kopf angtrottet, er sah aus, als hätte er gegen die Mauer gebangheaded! Hat sich die Lederallergie jetzt nach außen durchgearbeitet? Nein, er hat jetzt eine Alu-Allergie, ausgelöst vom sich gegen ihn werfenden Großbaum, der nach heftigem Feindkontakt mit auf Stb kommendem Dickschiff um sich schlug. Naja vielleicht klappt dadurch jetzt ja das Aufriggen wieder besser. Am Sonntagmorgen war er schon wieder ganz der Alte, mit den üblichen zwei Aspirin, die er bestimmt nicht wegen der Beule einnahm. Aber noch sind wir beim Samstag, ein Lauf war ja noch zu fahren. Der Wind ließ zu Jules Freude deutlich nach und um sicher zu gehen, hat sie uns alle noch zu einem weiteren Bierchen genötigt. Diese „Regattavorbereitung“ sollte sich als Volltreffer herausstellen. Der 3. Start gelang mir mal richtig gut, schön mit voller Fahrt bei 0 über die Linie und allen eine Länge voraus. Jetzt einfach halb rechts bleiben, denn da zog es ja immer so schön durch die Eisenbahnbrücke. Jule hingegen machte sich eher nach links auf wo es mangels Brücke ja eher nicht so nach Wind aussah. Eventuell lag es aber einfach an meiner „verstellten“ Optik und Links war besser, jedenfalls kam Jule als Erste oben an und hat sich die Führung auch nicht mehr nehmen lassen. Dahinter ging es um Platz 2 wieder hin und her und dank Falks Stehversuchen im Flautenloch wurde ich … richtig mal wieder Zweiter! Beim Reindümpeln konnte man dann schonmal durchrechnen, Jule mit 5 Punkten vorn dahinter punktgleich mit 6 Zählern Erwin und meinereiner. Also wird’s morgen nochmal interessant werden. Beim Anlegen wurden wir, wie mittags schon, sehr zuvorkommend von Trolleyraussuchern empfangen, ein echt netter Service! Also Boote abgeplant, schön mit einem Schwimmerchen im See erfrischt und den anderen Klassen beim Einlaufen zugeguckt, die eindeutig Schnellsten auf dem See zu sein hat schon seine angenehmen Seiten. Treffpunkt für das Auswertebierchen war dann wieder die SGS, die wir auf einer sehr verschlungenen, sicher nicht so wirklich kurzen Abkürzung durch Hermannswerder erreichten. Schönen Dank für die geführete Kurzexkursion durch Hermannswerder an Jule. Wer schonmal einen Samstagabend bei der SGS verbracht hat, kann jetzt etwas vorblättern. Um diesmal so richtig einzuheizen, war ein Plattenaufleger engagiert worden, der auch fleißig auflegte nur hat das erstmal kaum jemanden gestört. Nach einem Lappen vom Grill hat sich jeder mal hier und da drinnen ein Stehbier gegönnt oder sich auf der Terasse zum Sitzschlückchen niedergelassen. Wie immer wurde mehr gequatscht als abgezappelt und eine Verlegung des Restabends zum USV beschlossen. Auf die Idee nach Potsdam reinzulaufen kam niemand, ich schon garnicht, weil da war ja beim letzten mal was mit Dönerbude und Taxi. Die Rückfahrt wäre für mich also sehr fragwürdig geworden. So wurde die Sachsenjungend nochmal mit totem Tier vom offenen Feuer versorgt, wogegen ich mich in mein Zelt warf und dies auch nicht mehr verließ.
Morgens konnte man dann die Folgen des letzten Abends im See betrachten, spiegelglatt! So maximal ein „Jul“ und es war eigentlich klar wer da heute vorn sein wird und wer nicht. Der Wind kam heute aus Nord und so lag der Kurs genau andersrum, außerdem die Marke 1 eher an Land als auf dem Wasser. Nach einer kurzen Startverschiebung ging es dann aber tatsächlich los, an den vor uns gestarteten 420ern konnte man ganz gut erkennen wo Wind war und wo nicht (die trieben dann eben schneller). Also gestartet wo man den Wind als erstes vermutet und schön auf dem Traveller platzgenommen. Erstaunlicherweise war nicht Jule ganz vorn sondern ich ging als erster auf den Raumkurs. Und wie das bei „Leberwetter“ so ist, kommt der Wind natürlich immer hinten zuerst und wir hingen an Tonne 2 wieder alle zusammen. Das Spielchen ging dann die nächsten Runden so weiter, meinen auf der Kreuz rausgedümpelten Vorsprung büßte ich sofort wieder auf den Raumgängen ein, ich hatte das Gefühl mein Großbaumgummi schleift im Wasser und alle haben sich da einfach eingeklinkt. So ging das bis zur Zielkreuz, bloß wie soll man verteidigen, wenn Dieter rechts in die Ecke piekt und Erwin links? Nach der halben Kreuz schien es so, als ob Erwin im Flautenloch eingerastet wär und ich konzentrierte mich lieber auf Dieter, welcher wohl einen Plan im Boot hat, wann wer in Potsdam seine Balkontür aufmacht und so für einen Hauch auf dem See sorgt. Er kam jedenfalls eine Länge vor mir ins Ziel. Erwin schien wohl ein Wurmloch entdeckt zu haben, er erschien plötzlich aus dem Nichts mit Überhöhe und dicker Bugwelle vor dem Ziel, nur sehr knapp vor ihm wurde ich mal wieder Zweiter. Dieter meinte später zwar, er hätte jetzt wohl die optimale Maststellung gefunden, ich glaube aber immernoch, er hat sich da einfach am Ufer mal kräftig abgestoßen. Trotzdem sei ihm der gewonnenen Lauf gegönnt, zumal er ja noch am Freitag über mangelnde Motivation geklagt hat. Jetzt ist er hoffentlich für Pfingsten ausreichend motiviert! Apropos Motivation, mit drei Zweiten Plätzen Schreiberling zu werden kann schon Zähneknirschen bewirken, aber alles in allem war es ein schönes Segelwochenende mit einer gut organisierten Regatta. Dafür besten Dank an Jan Fischer und alle anderen Beteiligten! Wenn der OK-Pokal im September auch so gut abläuft, dann wird dieses Jahr bestimmt nicht wie im letzten Jahr die Hälfte des Feldes von sich aus abbrechen.
So und falls Euch jetzt die Augen brennen vom langen Bericht, dann überlegt Euch demnächst zweimal mich auf den Dritten zu schieben ;-)
Euer Erik mit „ch“ OK-695
ergebnisse
1 GER 699 Hofmann, Juliane 1 3 1 [4]
2 GER 645 Lindemann, Arne 2 1 [5] 3
3 GER 695 Bork, Erik [4] 2 2 2
4 GER 716 Senst, Dieter [6] 5 4 1
5 GER 659 Hagemann, Falk 3 4 3 [5]
6 GER 640 Marchot, Sven 5 [8] 6 7
7 GER 590 Wirbeleit, Jan 7 6 [8] 6
8 SUI 66 Löper, Antje [8] 7 7 8
9 GER 69 Kern, Robin [10] 9 9 9
10 GER 212 Wozniewski, Felix 9 [10] 10 10
11 GER 710 Lüders, Peter [11] 11 11 11