OK-Klütte-Cup 2./3. April 2022
von Thomas Sander 17.04.2022
Am ersten Aprilwochenende sollte die Regattasaison auch im Westen starten. Ganz nach dem Motto „Wir fangen an, wo wir aufgehört haben!“ trafen wir uns nach der Winterpause wieder am Liblarer See. Bei Meldeschluss 33, am Mittwoch noch 25 und beim Start 17 Meldungen – das war das Ergebnis von Wetter, Krankheitswelle und einem defekten Getriebe.
Das Wetter wollte auch mir erst einen Strich durch die Rechnung machen, da es am Samstagmorgen bei 30 Zentimetern Neuschnee und -3° mit gerade aufgezogenen Sommerreifen keine gute Idee war zum Kölner Meer zu reisen. So wurde den Eltern das Autofahren für das Wochenende untersagt und ich fuhr, aber im Inneren doch zweifelnd, los.
Angekommen war ich dann froh, gefahren zu sein, da die weit aus dem Norden angereisten Jessika, Andreas, Lutz und Ossi, der direkt vom Gardasee kam, bereits ihre Boote aufgebaut hatten. Trotzdem stellten wir uns die Frage: Was machen wir eigentlich hier, denn wir waren im Winterwunderland Liblar. Segeln wäre eigentlich die falsche Antwort gewesen.
Das Kölner Team um Thorsten, Claus, Volker, Fabian und Alexander begrüßte uns wie gewohnt herzlich mit belegten Brötchen, Kuchen, Kaffee und Kölsch. Nach dem Klarieren unserer Joller lud uns Thorsten zur Bootstaufe: „Das Blaue vom Himmel“ wurde, wie es sich für starke Männer und eine starke Frau gehört, mit Rum getauft. Anschließend konnten wir bei „Taufpizza, Rum und Kölsch“ im Klubhaus Energie tanken.
Bei gefühlten -10°, realen 3 – 4 Windstärken und schneebedecktem Ufer wurde dann gegen 14:00 Uhr die Saison eröffnet. Ja Jörg, Spitz pass auf, es durften alle wieder mitspielen. Der Wettfahrtleiter wartete auf das komplette Teilnehmerfeld, legte gute Kurse aus und bewies Revierkenntnisse und Fingerspitzengefühl. Am Samstag segelten wir vier Wettfahrten – Sonntag blieb der Wind leider aus.
Es wurden zweimal Dreieck / Diagonale pro Lauf gesegelt. Die Target-Time betrug 45 Minuten. Die Wettfahrten waren von vielen Positionswechsel gekennzeichnet. Im ersten Rennen konnten wir uns noch nicht ganz sicher sein, aber ab dem zweiten Lauf zeigte uns Ossi, dass es über Links nach vorne ging. GER 5 und Claus waren die Konstantesten. Sie waren vom Start an immer ganz vorne dabei. Frank mit seinem übergewichtigen Henriksen konnte leider nur als Eisbrecher dienen. Sein neues Sportgerät war noch nicht fertig und geliefert; er segelte so unter Wert. Sonst ließ sich fast jeder mal ganz vorne blicken. Stefan und Thorsten hatten sich in den ersten zwei Wettfahrten erst einmal eingesegelt und zeigten dann ihre wahre Klasse und wer weiß, was am Sonntag noch möglich gewesen wäre. Nach vier spannenden Rennen hatten sich Ossi, als Titelverteidiger, mit 4 und Claus mit 7 Punkten bereits ein schönes Polster vor der restlichen Meute rausgesegelt.
Nach den Wettfahrten freuten wir uns alle auf die heiße Dusche. Abends kredenzte und der SC Ville ein super Abendessen. Mit diversen, auf jeden Geschmackstyp abgestimmten, Leckereien vom Grill und einem reichhaltigen Salatbuffet starteten wir in einen schönen Abend. Vom Dessert wurde immer mal wieder genascht: Tiramisu und Herrencreme: einfach köstlich!
Auch beim Frühstück am Sonntag ließen sich unsere Freunde aus Liblar nicht lumpen. Bei Rührei und Speck, Brötchen, Aufschnitt und süßen Leckereien konnten wir mit Blick auf dem windstillen See schon ahnen, dass wir direkt einpacken konnten.
Bei der Siegerehrung eine tolle Geste: alle Aktiven bekamen eine Flasche Wein aus dem Ahrtal, deren Winzer aufgrund der Hochwasserkatastrophe für jede Unterstützung dankbar sind. Erleichtert nahm Ossi den Wanderpreis zum zweiten Mal hintereinander in Empfang, da er seinen Enkelkindern versprochen hatte, das „Spielzeug“ wieder mitzubringen. Ist nur zu hoffen, dass der Wanderpreis auf dem Parkettboden nicht durchkentert.
Zusammengefasst war es ein sehr schönes aber auch sehr, sehr kaltes Wochenende bei unseren Freunden im Rheinland. Wir fühlten uns alle vom ersten Moment herzlich Willkommen. Besonders dem Cateringteam um die Korsar-Klasse ein dickes Dankeschön!
… und was war eigentlich mit dem Terrier? Die gute Seele des Ausrichters konnte leider quarantänebedingt nicht aktiv am Geschehen teilnehmen. Auf eine Leinwand im Wohnzimmer übermittelte die Webcam den Segelsport ins Wohnzimmer und er segelte jeden Start, jede Wende und jedes Tonnenmanöver mit, sodass er später nach jedem Zieldurchgang auch noch Bluthochdruck hatte …
In eigener Sache: Iserlohner Glasenuhr
Wir vom Sorpesee laden euch recht herzlich zu unserer Regatta „Iserlohner Glasenuhr“ am zweiten Mai Wochenende ein. Auch bekannt unter „Veltins Schaumkronen Cup“ kann das Event bei einer vollen Talsperre nur traumhaft werden. Der SCSI, insbesondere Reiner und ich, freuen uns auf euch! Meldung zum Sorpesee