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4. WM-Tag: Ruhetag

von Jörg Sylvester 14.02.2019
Nachdem wir Dienstag 2 Wettfahrten geschafft haben, war Mittwoch der verdiente Ruhetag. Letzten Endes haben einige den auch gebraucht, denn der Lasagne-Abend von Mount Gay Rum begann zwar etwas trocken aber dann tauchten doch noch einige Flaschen Rum auf und es wurde ein sehr fröhlicher Abend.


Ich bin Mittwoch mit der Fähre nach Auckland gefahren, in die Sailing City. Es ist wirklich beeindruckend, was hier zurzeit auf die Beine gestellt wird. Vieles erinnert an die Hafen City in Hamburg, nur größer und bei bestem Wetter. Überall wird gewerkelt, Neues entsteht, alles mit Blick auf die bevorstehende Americas Cup Verteidigung Neuseelands im Jahr 2021.


Die war auch Thema unseres Abendgesprächs am Club. Eigentlich sollten wir das Team NZL heute besuchen, im Gespräch war sogar die Besichtigung der Bootsproduktion. Aber es war klar, dass das nichts werden konnte, denn das neue Boot für 2021 ist hier ein Staatsgeheimnis und die wenigen Eingeweihten sagen natürlich nichts. Es kamen letztendlich 2 Mitglieder des Teams NZL (zwischendurch ging das Gerücht um, sie würden den Pokal mitbringen) um uns locker und offen über das zu informieren, was sie sagen durften. Einiges war mir schon bekannt (Mono Rümpfe, Nationen Teams), aber vieles war für mich neu und vieles ist auch noch offen. Auf alle Fälle müssen sie sich alle noch an ihr neues Bürogebäude an bester Lage im Hafen gewöhnen, kannten sie doch bisher nur Container. Hier eine kleine Aufreihung der Infos, ich hoffe, ich habe das so alles richtig verstanden:
– Die foilenden Rümpfe werden schneller sein als die Katamarane
– Die Kraft wird über Batterien zur Verfügung gestellt
– Mast, Batterien und die Bügel, an denen die Foils befestigt sind, sind für alle Teams gleich
– Es ist nicht ausgeschlossen, dass es Kenterungen geben wird, da die Boote sehr instabil sind, wenn sie nicht foilen, besonders in der Vorstartphase
– Es wird über eine virtuelle Sicherheitszone um die Boote nachgedacht, damit bei den hohen Geschwindigkeiten Zusammenstöße vermieden werden
– Das Segeln der Boote in den Wettfahrten soll möglichst ohne Computerhilfe stattfinden
– Die Lage des Regattagebietes ist noch nicht endgültig klar, angedacht ist auch eine Möglichkeit direkt gegenüber von unserem WM-Gastgeber, wo wir unsere Trainingsrennen hatten
– Die komplette Entwicklung des Bootes inclusive aller Einstellungen erfolgt am Computer und es ist noch nicht absehbar wann es fertig wird. Vermutlich dauert es bis Mai 2019 und ein weiteres Boot vermutlich bis Februar 2020
Das ganze verlief in lockerer informativer Runde und ich hoffe, ich habe das richtig wiedergegeben. Der Pokal tauchte hier leider nicht auf.


Heute, Donnerstag sind 2 Wettfahrten geplant und es soll eine richtige Seebriese gegen 15 Uhr kommen. Deshalb gab es eben erst einmal Startverschiebung.
Jörg
GER 826