3. Wettkampftag bei der Euro
von Jörg Radermacher 28.09.2018
Bevor ich irgendetwas profanes von heute erzähle noch eine wichtige Feststellung: Es ist einfach fantastisch hier in Bandol!
Frauke und ich fühlen uns beide buchstäblich wie Gott in Frankreich. Wir sitzen den ganzen Tag am Schokoladenbrunnen, essen Erdbeeren, trinken Champagner und haben aufregenden Sex. Ach, kann das Leben schön sein! Und allen, die jetzt zu Hause sitzen müssen, sei gesagt: Ihr verpasst echt was!
Klar das ich bei soviel Schönem um mich herum bisher kaum ans Segeln denken konnte und auf der Regattabahn nur schwer in Fahrt gekommen bin.
Auch heute war wieder ein Regattatag für Langschläfer, Feierbiester und Lebenskünstler der französischen Art. Sympathischerweise stellt sich der Wind hier oft erst gegen Mittag ein und so trödelten wir gegen 13:00 Uhr auf die Bahn, die heute wieder etwas weiter draußen lag. Nachdem der Wind dann mit beachtlicher Stärke eingesetzt hatte, -zur Abwechslung mal aus anderer Richtung (fragt mich nicht nach Details), konnten wir wirklich unglaubliche Segelbedingungen genießen. Die Welle war schön lang, das Wasser hatte Badewannentemperatur, der Wind blies mit 4 Bft. (Ossi meint in Böen waren es auch mal 5). Die Dreher waren nicht sehr ausgeprägt, keine Seite war wirklich bevorteilt und auch der Strom der gestern so viele auf die Tonnen gedrückt hatte, war heute nicht spürbar. Weil die Bedingungen so traumhaft waren gestaltete die Wettfahrtleitung die Wettfahrten gleich mal etwas länger und beide Rennen des Tages dauerten gut 90 Minuten.
Das von allen erwartete dritte Rennen wurde überraschend abgesagt und die OK-Flotte in den Hafen geschickt. Angeblich gab es Probleme das Startschiff zu verankern.
Heute lief es bei mir persönlich besser als bisher, aber zum Rennverlauf vorne im Feld kann ich nur wenig sagen. Irgendwie waren immer zwei Schweden ganz vorne und im letzten Rennen des Tages hatte Thomas Hanson-Mild (1/1) sogar vor dem Zweiten, Fredrik Lööf (2/2), einen riesigen Vorsprung.
Sönke (8/6) segelt die ganze Zeit wirklich beeindruckend gut und war heute wieder zweimal vorne dabei. Greg (5/13) ist selbstverständlich auch immer dabei im Pack der Krawattenanwärter, aber für eine absolute Spitzenplatzierung hat es auch heute leider wieder nicht gereicht. Morgen klappt`s bestimmt. Ossi (15/15) und Andreas (19/21) hatten einen soliden Tag und liegen beide in der Gesamtwertung noch aussichtsreich.
Morgen ist schon der letzte Tag der Euro und das ist der einzige Wehrmutstropfen am heutigen Abend. Vorne bleibt es vor den letzten Rennen wirklich spannend. Nach dem Doppelsieg hat Thomas die Führung übernommen vor seinem schwedischen Landsmann Fredrik und dem Engländer Charlie Cumbley, dem Triumphator von gestern.
So, und jetzt wollen wir uns wieder der “Kunst, das Leben zu genießen” widmen, schließlich sind wir nicht zum Spaß hier in Südfrankreich!