Das gibt was!

Große Hoffnung für 2021 bei den OK-Seglern

Umfrage von OK-Presse 03.01.2021
Wie wird das neue Jahr, wird wirklich alles besser als in der letzten (Corona)-Saison? Das ist die logische Frage am Beginn eines neuen Jahres, mitten im Lockdown und bei stagnierenden Infektionszahlen auf hohem Niveau. Jeder von uns beantwortet das insgeheim für sich selbst, -mal mit mehr und mal mit weniger Hoffen und Bangen, nicht nur was unseren Segelsport betrifft.

OK-Presse hat versucht in einer Reihe von kleinen Interviews die allgemeine Stimmung unter den OK-Seglern zu erfragen. Dabei standen natürlich die persönlichen Erwartungen, Wünsche und Pläne für die neue Segelsaison im Vordergrund. Selbstverständlich ist das Resultat nicht repräsentativ und die Auswahl der Gesprächspartner willkürlich, aber es ergibt sich ein optimistischer Ausblick auf das neue Jahr.

Die Zuversicht ist groß unter uns OK-Piloten und genauso sollte es ja auch sein!

Jörg Radermacher: Das gibt was! 2021 wird es definitiv besser bei mir mit dem Segeln. Letztes Jahr habe ich aus unterschiedlichen Gründen die wenigen Regatten die stattgefunden haben nicht mit segeln können. Und als ich endlich mehr Zeit hatte im Herbst, ist dann eine Regatta nach der anderen abgesagt worden. Das passiert mir nicht nochmal, diesmal wird es sicher losgehen. Im Prinzip habe ich jetzt schon das Boot verpackt für den Saisonauftakt am Silbersee, bin also startbereit und eigentlich laufe ich gefühlt permanent mit Hängehose und Schwimmweste durch die Wohnung. Im Anschluss an den Silbersee ist „Kölle“ obligatorisch, schließlich muss ich in Liblar zumindest den Titel beim Tischkicker-Turnier verteidigen.  Auch der Campingplatz am Gardasee für die WM ist schon gebucht. Nur der LT  muss noch getuned werden, damit er es über den Brenner schafft. Ich sehe insgesamt kein großes Problem, das läuft…

Jörn Richter: Naja, im Moment sieht es ja noch nicht so gut aus und wahrscheinlich können wir den Saisonverlauf vor April nicht wirklich seriös abschätzen. Ich hoffe mal das wir spätestens im Mai bei sinkenden Zahlen wieder aufs Wasser können.  Dann wird auch die eine oder andere Regatta mit entsprechenden Auflagen gesegelt werden können. Grundsätzlich, für die Saison, bin ich sehr zuversichtlich. Wir sehen uns dieses Jahr in jedem Fall, früher oder später!
Und bis dahin? Bis dahin bleibt genug Zeit bei den Segelklamotten aufzurüsten und vielleicht finde ich passend dazu noch einen bunten Strecker. Ich studiere jetzt erst mal Kataloge und warte auf besseres Wetter.

Alexa Müller: Klar wäre das schön, wenn wir eine tolle Segelsaison ohne Einschränkungen erleben könnten. Im Winter freue ich mich eigentlich immer aufs Frühjahr und diesmal habe ich nach den vielen Absagen im letzten Jahr besonders viel Lust zu segeln. Aber mit Blick auf die aktuelle Entwicklung und den Regattakalender bin ich eher pessimistisch für die erste Saisonhälfte. Wahrscheinlich ist es realistisch davon auszugehen, dass wir erst in der zweiten Jahreshälfte richtig starten können. Spätestens im Sommer sollte es also losgehen und alles andere wäre eine Riesenenttäuschung. Insgeheim will ich die Hoffnung, dass wir schneller wieder segeln können aber natürlich nicht aufgeben. Ich plane einfach mal mit dem traditionellen Ostertraining in Steinhude, das wäre doch ein schöner Anfang für die neue Saison.

Charly Gericke: Ich gehe fest davon aus, dass der Lockdown verlängert wird und wir noch bis weit ins Jahr hinein mit Verboten leben müssen. Es wird wieder eine weitere „Pandemie-Saison“ auf uns zukommen und wir sollten darauf vorbereitet sein. Die richtige Strategie sollte sein Schwerpunkte zu setzen im Regattakalender. Lieber nur wenige große Veranstaltungen durchführen mit entsprechend großem organisatorischen Aufwand, als viele kleine regionale Regatten, wo dann die notwendigen Pandemie-Maßnahmen nicht richtig ernst genommen werden. Im letzten Jahr hat sich bei uns wegen der vielen Absagen von Regatten das Segeln auf Clubniveau wiederbelebt. Statt also am Wochenende irgendwo auswärts kleine Regatten zu segeln treffen wir uns nun am See zum trainieren. Mittlerweile haben wir bei uns im Club schon 5 aktive OK-Segler. Es besteht sogar großes Interesse daran jetzt im Winter ältere OK-Jollen, die schon lange ungenutzt im Schuppen liegen wieder einsatzbereit zu machen und ich bin zuversichtlich das die Pandemie was das Segeln bei uns im Verein angeht auch positive Effekte mit sich bringt.

Stefan Rassau: Die Olympioniken und wir Ok-Segler, wir leiden am meisten unter der Pandemie. Uns läuft eben auch die Zeit davon und die Zahl der Jahre in denen wir noch mitfahren können ist nicht unbegrenzt 😅. Eigentlich haben wir beim OK-Segeln doch genug Abstand und in Liblar, zum Saisonstart, sollte direkt ein Impfzentrum eingerichtet werden.  Das Zelt steht ja schon, Ärzte sind vor Ort und zur Risikogruppe gehören die meisten von uns ja auch schon😂. Ich bin jedenfalls heiß aufs Segeln und meine Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Eine neue Plane fürs Boot habe  ich bei Greg bestellt und zu Weihnachten habe ich einen Gutschein für einen „Personal Trainer“ geschenkt bekommen. Darüber hinaus richte ich mir gerade zu Hause einen Fitnessraum ein. Für die Himmelfahrtregatta in Steinhude habe ich sicherheitshalber schon mal das „Ferienhaus Antje“ gebucht. Also von mir aus kann’s los gehen.

Rainer Pospiech: Das Virus wird uns bestimmt noch bis weit ins neue Jahr beschäftigen. Die Segelsaison wird wahrscheinlich erst im Sommer richtig Fahrt aufnehmen, dann aber hoffentlich besser als die letzte werden. Da trifft es sich vielleicht ganz gut, dass ich ab der zweiten Jahreshälfte beruflich stark entlastet bin und mehr Zeit als bisher zum OK-Segeln haben werde. Die Warnemünder Woche fällt ja in diesem Jahr wegen dem Hafenumbau aus aber die Regatta am Gardasee habe ich fest eingeplant. Ob die Veranstaltung nun eine WM wird und die OK-Segler aus Übersee teilnehmen können oder ob wir stattdessen „nur“ eine EM segeln ist mir eigentlich egal. In jedem Fall wird das ein tolles Event mit großem internationalem Teilnehmerfeld.

Martin von Zimmermann: Es wird sicher irgendetwas stattfinden in dieser neuen Segelsaison 2021. Ich befürchte aber einen verspäteten Start, gerade die ersten Regatten im Frühjahr sind am meisten von Ausfällen bedroht.  Die Infektionszahlen werden nur langsam fallen auch weil die Leute keinen Bock mehr auf die Einschränkungen und Hygienemaßnahmen haben und auf Dauer wieder weniger diszipliniert sein werden. Im letzten Jahr habe ich mich aus verschiedenen Gründen zurückgehalten mit Regattasegeln. Gerade heute habe ich aber sogar über die WM am Gardasee nachgedacht. Das ist ja schon ein schönes Revier.  Ansonsten plane ich für meine Saison eher kleine Regatten ein und natürlich obligatorisch: Himmelfahrt in Steinhude und die Kieler Woche im Juni.

Heinz Ridder: Bei der Erstellung des Regattakalenders war ich angenehm überrascht: Es gibt dieses Jahr eine große Bereitschaft und fast schon Euphorie bei den Ausrichtern unserer Regatten. Fast alle Clubs sind optimistisch und nehmen die Unsicherheiten und den erhöhten Aufwand bei der Planung wegen des Hygienekonzepts scheinbar gerne in Kauf. Viele Veranstalter haben sich diesmal sogar spontan gemeldet um die Termine zu besprechen. Ich denke der Verlauf der ersten Regatten wird entscheidend sein. Werden die ersten Veranstaltungen abgesagt folgen die nächsten bestimmt wie Dominosteine. Auf der anderen Seite können erfolgreiche Regatten auch bei den nachfolgenden Veranstaltern Mut und Zuversicht verbreiten. Es heißt also: Daumen drücken für einen erfolgreichen Saisonstart.

Peter Scheuerl: Vor ein paar Tagen habe ich gerade die Einladung als Mitglied der Jury für die WM am Gardasee  abgesagt. Nicht weil ich glaube, dass das Event ausfallen würde, sondern weil ich unbedingt selbst mit segeln möchte. Ganz ehrlich befürchte ich, das weite Teile der ersten Jahreshälfte noch wegen der Pandemie-Folgen für uns Regattasegler verloren sein werden. Erst im Sommer wird es wohl richtig losgehen können mit unserem Sport. Mir bietet das vielleicht Zeit und Gelegenheit mich nach meiner Übersiedelung von Neuseeland noch weiter im „bundesdeutschen Alltag“ einzurichten. Tatsächlich fehlt mir noch ein Auto mit Anhängekupplung, am besten eins, indem man schlafen kann und ein eigener Trailer wäre langfristig auch ganz nützlich.

Ulli Kurfeld: Zur Zeit liegt mein Schwerpunkt im Leben absolut beim Studium, das ich unbedingt im Sommer abschließen will. Daher beginnt meine persönliche Saisonplanung auch erst in der zweiten Saisonhälfte. Das passt vielleicht auch besser zum Verlauf der Pandemie. Ich gehe davon aus, das ich vermutlich erst im Juli/August die ersten Regatten segeln kann. Wenn es zeitlich klappt ist die WM am Gardasee eventuell ein Thema aber mein absoluter Saisonhöhepunkt ist natürlich die IDM im Herbst. Mein Heimatverein hier in Wismar ist Ausrichter und wir segeln auf einem der schönsten Reviere in Deutschland. Bis zur Deutschen Meisterschaft werde ich mich sicher mit Sebastian Kaule und meinem Bruder Jan ordentlich vorbereiten hier auf der Ostsee in der Wismarer Bucht. Ich hoffe, dass dann das Coronavirus nicht mehr für so viele Einschränkungen sorgt wie im Moment.

Jule Hoffmann: Wir werden dieses Jahr hoffentlich viel mehr Gelegenheit haben zu segeln als letztes Jahr. Bevor mein Sohn in die Schule kommt würde ich gerne möglichst viele Regatten mitsegeln. Meine OK „Rapante“ habe ich in der Zwischenzeit nach Schweden verkauft und kann für die kommende Saison ein nagelneues Strandberg nutzen (gehört eigentlich Mike Wilde aus Neuseeland und wird hier bei uns in Potsdam geparkt). Auch Greg hat vor wenigen Tagen sein brandneues Schiff von Synergy Marine abgeholt und so greift die Segelmacherei  „Turtle-Sails“ mit zwei ganz neuen Schiffen ins Geschehen ein. Hoffentlich geht’s bald los.

Fabian Gronholz: Ehrlich gesagt bin ich im Moment noch gar nicht so richtig heiß aufs Segeln. Das Wetter ist kalt, der Lockdown nervt, das monatelange Homeoffice… Das alles sorgt nicht gerade dafür das ich unentwegt über OK-Segeln nachdenke. Ich plane zur Zeit eher den Urlaub mit der Familie und das ist schon schwer genug bei den ganzen Unsicherheiten. Wahrscheinlich werden zumindest am Start der Saison einige Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Mir reichen eigentlich 3-4 richtig schöne Regatten im Jahr um meinen Spaß zu haben. Vorsichtig sollte man vielleicht zunächst mit den größeren Veranstaltungen sein. Ich werde erstmal in Ruhe abwarten wie sich die Saison entwickelt und mir dann meine Rosinen heraus picken.

Axel Fischer: Ich freue mich wahnsinnig auf die neue Saison und kann es eigentlich kaum erwarten, das es losgeht. Insbesondere die WM am Gardasee ist der absolute Höhepunkt und das große Ziel für mich. Ich habe mir im Winter eine Hängebank gebaut und mache einiges um richtig fit zu werden. Hinsichtlich der Saisonvorbereitung tue ich einfach so als wenn das Virus gar nicht in der Welt wäre, alles andere würde mir auch nur richtig schlechte Laune machen. Meine „Virus-Ignoranz“ geht soweit das ich plane in der Woche vor Ostern mit Greg und Ossi zum Training an den Gardasee zu fahren. Wie schön wäre das, wenn das klappt und wir aus dem täglichen Schneematsch in Niedersachsen über den Brenner in den Frühsommer eintauchen könnten? Das Ostertraining soll übrigens wie von Ossi angekündigt trotzdem stattfinden, also direkt im Anschluss an unseren Trip in den Süden.

Frank Strelow: Ich bin ganz optimistisch für die neue Saison. Aus meiner Sicht wird spätestens im März die Zahl der Neuinfektionen und dann auch die der Erkrankten sinken. Im Verlauf des Sommers wird auch die Impf-Kampagne ihre Wirkung zeigen und wir haben in einigen Monaten vielleicht neben einer Verbesserung im Alltag auch wieder weniger Einschränkungen beim Segeln zu erwarten. Ich plane auf jeden Fall ganz optimistisch meine Saison und wenn es anders kommt kann ich immer noch kurzfristig zu Hause bleiben. Da die WM bei mir zeitlich nicht passt überlege ich stattdessen im Herbst nach Bandol zu fahren und neben der Regatta dort auch noch ein bisschen Südfrankreich zu genießen. Ach so, eins noch zum Abschluss: Aus meiner Sicht ist OK-Segeln systemrelevant! Deshalb sollten wir OK-Segler eigentlich bevorzugt geimpft werden. Vielleicht sollte sich unser Obmann NRW da mal drum kümmern..😉😂