Die Weltmeisterschaft 2015 in Puck / Polen

von Andreas Pich 15.08.2015

Die WM fand in diesem Jahr vom 25.07. bis 01.08. in Puck / Polen statt. Das Revier war durch eine Landzunge geschützt und so trafen wir auf typische Binnenverhältnisse, starke Winddreher und zum Teil eine kurze, unangenehme Welle.
Es waren drei Tage zur Vermessung angesetzt, sodass viel Freiraum vorhanden war, um zu trainieren oder andere Aktivitäten zu entwickeln, alles in allem hätte ein Tag eingespart werden können.
Am Montag den 26.07. fand das Practice Race statt und der Wind zeigte schon mal, wie die Woche aussehen sollte und blies ordentlich mit über 20 Knoten. Das Rennen gewann Jorgen Lindhardtsen, gefolgt von Hendrik Kofoed, André Budzien wurde Vierter. Am Abend fand die Opening Ceremony statt mit einem Marsch durch die Stadt und Begrüßung durch Offizielle, danach gab es ein Buffet in einem Zelt in der Marina.

Foto: Tom Lonsdale/Robert Deaves

Am Dienstag ging es dann endlich los. Im Vorfeld wurde viel darüber spekuliert wer Weltmeister werden würde, ob Bo Petersen, Jorgen Svendsen,  André Budzien, Greg, Jim Hunt, Thomas Hansson-Mild und natürlich Charlie Cumbley. Am ersten Tag gewann Bo beide Rennen und setzte ein deutliches Ausrufezeichen! Die Starts erwiesen sich als nicht so einfach und wir brauchten eigentlich immer drei Anläufe, um los zu kommen. Am Abend gab es ein Mount Gay Event, bei dem die WM 2017 in Barbados vorgestellt wurde. Es gab O-Saft mit Rum und einen Vortrag über den Austragungsort,der begeisterte!
Am Mittwoch zog eine Schlechtwetterfront nach der anderen über das Regattarevier, mit zum Teil Böen über 30 Knoten und in der letzten Wettfahrt des Tages einem Winddreher von 90 Grad nach rechts. Martin, Jorgen und auch ich waren auf der linken Seite und konnten das Rennen vergessen. Ich war am Anfang der Kreuz noch etwa 15. und an der Luv Tonne Letzter mit 500 Meter Abstand zum vorletzten Segler, so kann es gehen…
Thomas Glas hatte ebenfalls einen schwarzen Tag. Ihm brach der Baum in einer Gewitterböe und seine bis dato gute Platzierung konnte er vergessen. Andre legte einen Grundstein für den späteren Erfolg und gewann die letzte Wettfahrt.

Foto: Tom Lonsdale/Robert Deaves

Am Donnerstag waren Böen bis 40 Knoten angesagt und die Wettfahrtleitung entschloss sich, den Start um vier Stunden zu verschieben. Das einzige Rennen des Tages wurde gegen 16:00 Uhr angeschossen und von André gewonnen, gefolgt von Bo und Jim Hunt.
Der Freitag zeigte sich unterirdisch, der Begriff ausgiebiger Regen fand eine neue Definition.
Es regnete von morgens bis zum späten Nachmittag, was für ein Sommer. Charley Cumpley kenterte im letzten Rennen und brach beim Aufrichten sein Schwert ab, sein Teammitglied Tom Lonsdale gab ihm das Seine und verzichtete somit auf weitere Starts, Respekt ! Am Abend gab es ein Outdoor-Event, welches auf einem Reiterhof stattfand. Es gab Suppe aus der Gulaschkanone und Bier, wer wollte konnte einen Trecker um einen aufgebauten Kurs zirkeln.

Foto: Norbert Petrausch

Am Samstag, dem letzen Tag, gab es eine Wetteränderung, der Sommer kam zurück. Schon beim Raussegeln war der Wind deutlich schwächer. Das erste Rennen des Tages wurde bei leichtem Hängewind gestartet, der immer weiter abnahm. An der letzten Kreutz war stillstand angesagt, bis der Wind wieder allmählich einsetzte. Das Rennen gewann Dawid Kania gefolgt von Stefan Myrälf und dem Schreiber. Jim Hunt, der sich noch als Zweitplatzierter Hoffnungen auf den Titel gemacht hatte, die aber durch eine Blag Flag in der ersten Wettfahrt zerplatzte, fuhr in den Hafen und startete die letzte Regatta nicht mehr, er wurde letztendlich 12. Die letzte Wettfahrt der WM wurde bei sommerlichen Verhältnissen durchgeführt. 10 bis 12 Knoten und Sonne satt. Sie wurde von Jorgen Lindhardtsen gewonnen, gefolgt von Charlie und Stefan. André wurde Fünfter und segelte als verdienter Weltmeister in den Hafen zurück.

Foto: Norbert Petrausch

Alles in allem war es eine gelungene Weltmeisterschaft, die von Darek Kras im Alleingang organisiert wurde. Vielen Dank für die tolle Organisation!