Driftboje Hildegard

Neues aus der OK-Bastelbude

von Christian Kirchner 15.07.2023
Wir sind umgezogen! Also, -die Trainingscombo Lohheider See (Frank, Daniel und ich) ist jetzt am Xantener Nordsee aktiv.  Soweit nix Aufregendes, das neue Revier hat nur einen kleinen Nachteil: Es sind keine Tonnen ausgelegt. So kam nach einem harten Trainingstag unter Zuhilfenahme von Pommes und Bier die Idee auf, Driftbojen zu bauen.

Also, erstmal ein bisschen rechnen! Als Basis sollte eine Schwimmnudel herhalten, wasserfest, billig und verfügbar. Die Nudel hat einen Durchmesser von 64mm und eine Länge von 1580mm macht ein Volumen von 5 Litern, das Gewicht der Nudel wurde bei der weiteren Berechnung vernachlässigt. Die Nudel sollte in einen Feuerwehrschlauch, einen B-Schlauch mit einem Innendurchmesser von 75mm locker reinpassen. Ein weltberühmter OK-segelnder Feuerwehrmann aus Lübeck stellte die Schläuche zur Verfügung. Pro Meter wiegt so ein B-Schlauch 500g, der Auftrieb des Schlauchs wurde im Weiteren mal vernachlässigt. Gewünscht war, dass die Boje die Wasseroberfläche um etwa 30cm überragt.

Das macht bei einer erstmal geschätzten Gesamtlänge des Schlauchs von 1800mm mit einem Gewicht von 900g einen Ballast von 3500g erforderlich. Als Ballast habe ich Blei genommen. Das findet man eigentlich in jeder OK-Jolle (sehr billig), oder man hat noch was in der Garage rumfliegen.

Den Schlauch habe ich oben und unten kurz vor der Naht perforiert, damit Wasser rein und raus kann. Das habe ich bei unseren Bojen mit einem heißen Stahlrohr gemacht, ein Locheisen hat nicht funktioniert, der Schlauch ist echt zäh!

Schneiden kann man den Schlauch gut mit einem Ropecutter, weil so direkt das äußere Gewebe versiegelt wird. Das innere Gummi stinkt dabei fürchterlich. Also, Löcher und Schneidarbeiten lieber draußen machen und unbedingt das Einatmen der Dämpfe vermeiden!

Jetzt nur noch den Schlauch oben und unten zusammennähen, mit Gurtschlaufen zum besseren Handling versehen, -dafür habe ich Reste von Spanngurten benutzt, fertig ist die Driftboje!

Dann die Boje ohne Sorgeleine ins tiefe Wasser schmeißen und echt überrascht tun, dass sie tatsächlich 30 cm aufschwimmt.

Wenn man kein Blei findet, oder das anderweitig verwendet hat, könnte man auch Steine, z.B.: Schotter nehmen. Dafür braucht man allerdings längere Schläuche. Die zusätzliche Länge zur Nudel sollte großzügig gerechnet 600mm betragen, also insgesamt 2300mm pro Schlauch. Dafür braucht man dann auch nur noch 3200 g Steine.
Die Feuerwehrschläuche sind echt super und schonen das Boot beim Transport der Bojen. Dadurch, dass Nudel und Schlauch sehr flexibel sind, lässt sich die Boje gut in Cockpit verstauen. Die orange Boje ist auf Distanz viel besser sichtbar als die weiße. Der weißen Boje werde ich noch etwas orange Leuchtfarbe verpassen. Die Bojen driften und das meist nicht mit der gleichen Geschwindigkeit, wodurch sich der Kurs leicht ändert. Einmal in Position gebracht kann man auf unserem See je nach Windstärke etwa 4-5 Läufe segeln, bevor man sie neu auslegen muss. Das Aufsammeln und Positionieren ist super einfach.