Endlich mal wieder segeln gehen

Dänische Meisterschaft – 2023

von Gunter Arndt 12.11.2023
Endlich mal wieder segeln, wenn nicht in Svendborg zur Dänischen, wann denn sonst??!!
Keine Ausreden wie Arbeit, wichtiges Fußballspiel vom Nachwuchs, fehlende Lust, lange Anreise ….
Also galt es zu versuchen mit minimalem Aufwand maximalen Segelspaß zu erleben.

Training vor der DM auf astronomische 6 Stunden, verteilt auf zwei Wochenenden, hochgefahren, sogar zusammen mit einer anderen OK und einer Europe gleichzeitig auf der Bucht gesegelt, also alles klar, um nach fast zwei Jahren mal wieder eine größere Regatta zu segeln.
Donnerstag Nacht verladen, Selbstcheckschema kontrolliert und ausgefüllt, Freitag frühmorgens los, sind zum Glück nur knapp zwei Stunden bis zum Klub in Svendborg.
Über 90 andere OK-Segler waren schon da, und sobald man angekommen war, war alles gut, man wurde einfach umfangen und aufgesaugt von der OK-Familie. Herrlich die vielen bekannten, aber auch eine ganze Reihe neue Gesichter zu treffen.

Schon zur Begrüßung war allen klar: Wenig Wind, viel Regen an allen drei Tagen, nur mit kleinen Variationen in Regen- und Windmengen. Deshalb der Versuch schon am Freitag mindestens drei Wettfahrten zu segeln.
Die Bahn lag dann etwas dichter am Hafen als ursprünglich geplant, weiter draußen war kein Wind, dafür dann Seegras und Strom, aber es war segelbar.

Beim 1. Start konnte ich schon die mangelnde Übung merken, ein bisschen Panik mit 90 Booten und wenig Platz an der Linie, aber es ging ohne große Unfälle.
2. Wettfahrt dann wie in alten Tagen: Leestart, zum richtigen Zeitpunkt umlegen, übers Feld und als Erster an der Luvtonne, danach dann einfach mitschwimmen und aus großen Risiken heraushalten.
Bei der nächsten Wettfahrt war links dann ganz schlecht, -viel Tang, weniger Wind! Dort haben sich einige gründlich nach hinten gesegelt.
Jens Eckhardt wusste immer wo es lang ging, wirklich beeindruckend!
Abends super Verpflegung, Begegnung mit vielen alten Bekannten aus meiner Piratenzeit in Dänemark, die fast die gesamte Wettfahrtleitung/Organisation stellten.

Am 2. Tag Dauerregen schon am Morgen. Die Stunden wurden genutzt irgendwelche Konstruktionen zu entwickeln, um die Tangmengen effektiv während der Wettfahrt entfernen zu können, von einfacher Segellatte, über Baumarkt-Sammelsets bis zu passend geschnitzten Zweigen gab es alle Versionen. In einer Regenpause dann der Versuch eine Wettfahrt durchzuführen. Schon auf dem Weg zum Start wirkte dass alles recht zweifelhaft, aber es kam in bisschen Wind, der einen Startversuch möglich machte. Der Wind hielt aber nur 1½ Runden und die Wettfahrt wurde abgebrochen. Die Schnellsten schafften es gerade noch vor dem nächsten großen Regen zurück in den Hafen. Keine weiteren Versuche, deshalb wurde das “Festmiddag” ein wenig vorgezogen. Es war der nächste kulinarische Genuss. Aber irgendwie verschwanden die meisten relativ zeitig, so dass am Ende nur ein Teil des deutschen Teams hängen blieb und versuchte die Wein– und Bierreserven zu vernichten.

3.Tag: Der Regen hörte auf, es gab schon Wind beim Frühstück, wieder die nahe Bahn, also Tang und Strom aber ausreichend Wind. Motto des Tages: Nur keinen Frühstart bauen! Die Linie war eigentlich vom Winkel immer in Ordnung, aber es gab unzählige Startversuche, speziell im letzten Rennen. Damit lichtete sich das Feld laufend, leider erwischte es an diesem Tag auch Jan, Cord und Olli, die damit alle Chancen auf ein Podium verpassten.

Selbst bin ich relativ stabil mitgeschwommen, ohne die ganz großen Ausfälle, habe meine Stunden auf dem Wasser um ein vielfaches erhört und fühlte mich am Ende fast wie ein Gewinner in Anbetracht der wirklich sehr begrenzten Vorbereitung.
Am richtigen Sieger gab es eigentlich nie Zweifel, Jens hat das Geschehen auf dem Wasser dominiert, Bo fand auch rechtzeitig in die Spur und Henrik schaffte es auf den dritten Platz. Glückwunsch!

Zur Preisverteilung gab es natürlich wieder Top-Verpflegung (Burger, Kuchen, und mehr), so dass alle gut gesättigt die Heimreise antreten konnten. Der Applaus für Orga-Team und Küche war riesig!
Es tat also gar nicht weh mal wieder eine Regatta zu segeln! Ich hoffe es klappt etwas öfter in 2024.

Gunter

Ergebnisse