Festival der Gastfreundschaft

IDM beim Segler-Verein Großheidorn

von Sebastian Kaule 13.06.2023
Die internationale Deutsche Meisterschaft unserer wundervollen Bootsklasse wurde in diesem Jahr vom Segler-Verein Großheidorn (SVG) am Steinhuder Meer ausgetragen. Bekannt für eine stets perfekte Organisation auf dem Wasser und an Land beeindruckte der SVG auch in diesem Jahr wieder souverän.
Aber nun mal von Anfang an:
Am Mittwoch vor Himmelfahrt machten sich die meisten der über 90 OK-Segelnden aus sieben Nationen auf den Weg zum Steinhuder Meer und waren meist froh, den Feiertagsstau zum Himmelfahrtswochenende halbwegs gut überstanden zu haben. In Großheidorn nahm man uns alle, im Prinzip jeden einzelnen, herzlich in Empfang. Die Anwohnenden in Vereinsnähe, oftmals SVG-Mitglieder, öffneten Haus und Hof für die anreisende OK-Flotte und selbst das Abladen vor dem Vereinsgelände war aufgrund streng aber freundlich kontrollierter Zufahrtsregelung optimal durchorganisiert. Da können sich Events wie die Kieler Woche oder der Americas Cup noch eine Scheibe abschneiden.
Nachdem jedes Wohnmobil seinen Platz gefunden hatte, ging der Anreiseabend in gewohnt ruhiger und gemütlicher OK-Manier zu Ende. Die meisten Segelnden nahmen noch ein Abendessen und eine Hopfen-Kaltschale beim Gastwirt des SVG zu sich bevor es zum Leistungsschlaf ging.
Der erste Wettkampftag der ersten großen Regatta des Jahres war morgens von nicht allzu viel Wind geprägt. Während des hervorragenden Frühstücksbuffets im SVG wurden bereits die ersten Gespräche darüber geführt „ob denn heute überhaupt was geht“.
Nach der sympathisch-kompetenten Eröffnung der Veranstaltung war dann auch klar, dass wir alle zunächst an Land bleiben können. Über den Nachmittag verteilt wurde die Startverschiebung immer wieder verlängert, was zugegebenermaßen angesichts des Feiertags zu Himmelfahrt eigentlich niemanden wirklich gestört hat. So blieb genug Zeit, die Boote abzuladen und segelfertig zu machen sowie für den ein oder anderen überregionalen Plausch nach längerer Zeit.
Etwa gegen 15/16 Uhr wurde dann der erste Regattatag ohne Segelei abgeschossen und das erste Bier-Fass angestochen. Anschließend wurde am Abend die internationale deutsche Meisterschaft würdevoll mit einem schönen, großzügigen und leckeren Abendessen inkl. kurzer Begrüßungsworte der Vereins- und DSV-Führung eröffnet.
Der zweite Wettkampftag begann dann vorhersagegemäß mit moderatem Wind sodass wir alle planmäßig auslaufen konnten. Nach einer etwas längeren Wartezeit, aufgrund des sich nur schwer stabilisierenden Windes, ging es dann aber auch los und wir konnten über den Tag verteilt drei schöne Wettfahrten bei wechselnden Bedingungen segeln.
Wie es sich für ein Binnenrevier gehört, waren die Wettfahrten geprägt von Böen, Drehern, Streifen, Löchern und allem, was den Segelnden Kopfschmerzen bereitet. Eine zusätzlich nicht enden wollende Startlinie für ca. 90 Teilnehmende machte manch eine taktische Entscheidung schwierig.


Wie schon so oft in der Vergangenheit boten sich Jan Kurfeld und André Budzien einen intensiven Schlagabtausch unter allen Bedingungen und wurden dabei immer wieder von weiteren internationalen Teilnehmenden aus dem Feld begleitet. So konnten auch Bo Petersen, Ulli Kurfeld, Michal Strumnik, Fabian Rossbacher oder auch ich immer mal wieder ein gutes und sehr gutes Rennen einfahren – Konstanz war aber der Schlüssel zum Erfolg.
Nach dem traditionsgemäßen Einlaufbier nebst Bratwurst konnte dann jeder Teilnehmende seine Wunden lecken bis wir um 19 Uhr erneut zum Abendessen geladen wurden. Wieder einmal wundervoll verköstigt mit Speis und Trank war dann auch die anschließende Jahreshauptversammlung (JHV) kein Problem.
Das wesentliche Ereignis der JHV war, entsprechend der Agenda, die Wahl des ersten Obmanns. Nicht nur mangels Alternativen, sondern vor allem aufgrund herausragender Leistungen in ungefähr jeder Facette, die dieses Amt mit sich bringt, wurde unser aktueller erster Obmann Andreas Pich mit einstimmiger Mehrheit wiedergewählt.
Andreas, danke für alles, was du für uns OK-Segelnde auf die Beine stellst und viel Glück und Erfolg in der nächsten Amtszeit!
Der Regatta-Samstag (3. Wettkampftag) war dann wieder geprägt von wechselnden Bedingungen zwischen gefühlt 1 und 4 BFT mit Drehern, Streifen, Böen und und und. Erneut kamen Jan und André mit den Bedingungen am besten zurecht. Ich selbst verholte mich aufgrund eines verpassten Ausreitgurtes nach einer hektischen Wende an Tonne 1 inkl. Badespaß sowie einer gelben Flagge im dritten Tagesrennen deutlich nach hinten auf der Ergebnisliste. Bo Petersen und Michal Strumnik glänzten mit guten Rennen so wie viele andere auch. Viele fuhren sich aber auch bei den teils schwierigen Bedingungen den ein oder anderen Streicher ein. Schade nur, dass es in der Serie nur einen Streicher gab. 😊
Auch am Samstagabend wurden wir vom Wirt des SVG wieder hervorragend verköstigt, sodass alle satt und wohl gelitten in das warme Bett fallen konnten. Wirklich beeindruckend, wie Ossi und der SVG es jedes Jahr wieder schaffen, aus den paar Kröten Startgeld eine derart hervorragende und umfangreiche Verpflegung hinzustellen – tägliches Frühstück, tägliche Bratwurst und Bier nach dem Einlaufen, tägliches reichhaltiges Abendessen inkl. Freibier. Es ist schön zu sehen, dass die OK-Klasse in Großheidorn offensichtlich viele Unterstützer, Freunde und Förderer hat. Ohne diese wäre das wohl alles so nicht möglich. Und auch wenn der SVG es damit allen anderen Vereinen im Land schwer macht auf der gleichen Ebene unterwegs zu sein 😉, ist es doch einfach schön, so gastfreundlich empfangen zu werden. Danke an jeden einzelnen, der dazu beigetragen hat.
Der letzte Wettkampftag war dann erneut von nur sehr flauen Winden geprägt. Obwohl es beim Auslaufen ganz gut aussah, war auf dem Wasser nicht allzu viel rauszuholen. Die angekündigte Warmfront führte zu stark abnehmendem Wind während des Rennens, sodass die Zielkreuz am Ende sogar um mehr als die Hälfte gekürzt werden musste, um das Rennen überhaupt noch ins Ziel zu retten.
Gewonnen hat am Ende André Budzien vor Jan Kurfeld und Bo Petersen.
Zur Siegerehrung gab es auch noch eine tolle Tombola mit einem Haufen von Sachpreisen, die von Marina und Jan-Dietmar Dellas gesponsort wurden. Herzlichen Dank auch noch einmal dafür.
Abschließend bleibt nur noch einmal festzuhalten:
Im Namen der gesamten OK-Klasse ein herzliches !!! Dankeschön !!!! an alle, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben: Orga-Team, Wettfahrtleitung, Wirt + Team, Helfer an Land und auf dem Wasser.
Wir kommen nächstes Jahr zum Himmelfahrtswochenende gerne wieder.

Die ausführlichen Ergebnisse gibt es hier: IDM der OK-Jollen 2023 manage2sail
Schöne Fotos sind hier zu finden: IDM OK 2023 – Google Fotos