Gut drauf

Tag 6 der OK-WM 2023

Von Ralf Tietje 28.06.2023
Die Bäume wachsen nicht in den Himmel! Wenn man das einmal kapiert hat lässt sich meist leichter mit der Realität leben. Genau so ist es auch bei der diesjährigen OK-WM hier in England. Wir segeln in einem extrem starken Feld mit richtig vielen guten Seglern. In einem Interview verglich gestern der Schwede Niklas Edler, amtierender Vize-Weltmeister und aktuell Führender nach 6 Rennen das Teilnehmerfeld mit dem aus dem letztem Jahr in Schweden und bescheinigte einen deutlichen Qualitätssprung nach vorne.

Valerian Lebrun

Gerade sprach ich beim Aftersail-Bier mit Valerien Lebrun/FRA über eben dieses Thema. Valerian (9. der letzten Finn-WM) vergleicht das Leistungsniveau mit der post-olypmpischen Phase im Finn-Dinghy und hält international die OK-Klasse aktuell für sogar ein bisschen stärker. Sei’s drum, wenn man erkennt in welch hochkarätigem Feld wir mitsegeln dürfen, fällt es irgendwie leichter das eine oder andere eigene Ergebnisse zu akzeptieren.

Jessica Finke

Offensichtlich haben aus dem deutschen Team inzwischen eigentlich alle ihre Wünsche und Hoffnungen mit den Realitäten vor Ort in Einklang gebracht und so ist die Laune durch die Bank exzellent. Alle, einschließlich unserer Spitzensegler, sind gut drauf und genießen die Tage an Englands Südküste in vollen Zügen. Die perfekte Organisation an Land und auf dem Wasser erleichtert trotz des Mammutfeldes und der beengten Verhältnisse im Hafenvorfeld die Abläufe und für den eigenen Spaß sind wir am Ende wie immer selbst verantwortlich.

Heinz Ridder

Heute starteten wir erneut unter bedecktem Himmel mit 7-12 Knoten Wind aus Südwest und wieder brauchte die erste Startgruppe drei Anläufe unter Black Flagg um ins Rennen zu finden. Die zweite Startgruppe startet im Abstand von 10 Minuten und durch die Verteilung der Gruppen auf einen Inner- und Outer-Loop-Kurse begegnen sich die beiden Felder praktisch nie.

Dirk Dame

André Budzien schaffte den ersten deutschen Tagessieg bei der diesjährigen WM und gewann das 5. Rennen der ersten Startgruppe. Mit dem 10. Platz im 6.-WM-Rennen liegt er weiterhin in Schlagdistanz zum Podium auf Gesamtplatz 10.   Ab morgen segeln wir in Gold- und Silber-Fleet und dann segeln alle WM-Favoriten immer direkt gegeneinander, sodass  gute Platzierungen sich deutlich stärker in der Gesamtwertung bemerkbar machen.

Der Wind frischte im Verlauf des Tages auf und beim zweiten Rennen hatten wir bis zu 20 Knoten Wind und eine herrliche Welle. Greg war mit den Plätzen 32-15 sicher nicht ganz zufrieden und fiel gesamt etwas zurück. Ulli Kurfeld war mit 24-8 besser unterwegs und Sönke Behrens toppte  das Ganze mit den Plätzen 12-17.

Nicklas Edler/SWE führt

Mein Tag war ganz in Ordnung (siehe auch oben: “Die Bäume…”), auch wenn ich zwischenzeitlich schlucken musste wieviel Plätze ein 5°-Dreher in diesem großen und engen Feld kostet, wenn man ihn falsch erwischt.

Sönke Behrens

Mit den heutigen Rennen endet also die Qualifikationsphase und ab morgen wird das Feld in Gold- und Silber-Flotten getrennt. Außer André, Ulli, Sönke und mir  haben aus dem deutschen Team auch Andreas Pich (Gesamt-50.), Fabian Rossbacher (51.), Lutz Boguhn (70.) und Stefan Haage (71.) die erste  Gruppe erreicht.

Fabian Rossbacher

Nachdem bisher jeden Tag offizielles Programm vom Veranstalter war, nutzen wir heute Abend die kleine Lücke im Sozial-Event-Kalender und veranstalten mit unserem 30köpfigen Tross (einschließlich Begleitmannschaft) einen “deutschen Abend” in England in einer “original” italienischen Pasta-Bar!
Wir sind gut drauf!

Ergebnisse

Video des Tages von Robert Deaves