Haltern Kehrein 2004

oder warum OK Segler ohne Knieschützer auskommen

von Gerd Breitbart 01.05.2004

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belgian beers

Sönke B. baut noch seine alte OK für Freundin Esther um, Martin v. Z. hat keine Zeit, Hinnerk R. wohnt derzeit wegen eines Jobs in Bremerhafen und Peter S. ist unerreichbar.
Der Wetterbericht sagt etwa 3 Windstärken aus nördlichen Richtungen – auch für die Region Haltern – voraus. Es juckt mir außerdem in den Fingern, mal wieder den OK-Lenker zu bedienen. Ich fahre also Freitagnachmittag los, um 22 Uhr ist Ankunft beim Segelclub Prinzensteg und beim Plauschbier in der „Kajüte“ mit zwei noch älteren Segelskippern meint einer zu mir: „Hey, ich kenne Sie doch irgend woher … ach ja! Sie segeln OK, dann kennen sie doch auch meine Söhne Peter und Klaus“. Der Klaus Stephan kommt denn auch just in dem Moment – im Schlepp Gonzo und Tommy – reingestürmt, so dass der Abend bei ein paar weiteren Bieren noch ein bisschen lebhaft und lustig wird. Ab in die Koje, schön ausschlafen, und einen nach dem anderen eintrudelnden OK-Segler aus GER, Frankreich und Belgien begrüßen.

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neuer mast

Nach einer kurzen Racebesprechung und die Einweisung in die aktuellen Seebegebenheiten mit diesmal über 100 Spezialbegrenzungstonnen wegen diverser Baggerarbeiten kann der erste Start um 14.05 erfolgen; 5 Min. vor uns gingen die etwa 15 Contender über die Linie. Da ich die Linie etwas zu spät passiere und auch nicht so gut wegkomme, kann ich nur noch sehen, wie sich Peter Stephan und Ralf Mackmann gefolgt von dem ziemlich schnellen Franzosen Vanhoutte an die Spitze setzen und peu à peu vom Feld absetzen.
Die Winde sind ziemlich zickig, relativ viele sich schnell bildende Flautenlöcher, dann auch mal wieder vereinzelte Windfelder, mal rechts, mal links. Wir sind froh, ab und zu doch solche Windfelder zu finden. Rod ist mir eng auf den Fersen, er überholt mich dann auch. Langsam kann ich mich im zweiten Dreieck weiter nach vorne mogeln, so an Gonzo und Christian Hartmann ran. Am Ende werde ich Siebter.

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frühstück

Das zweite Rennen macht uns etwas mehr Spaß, da der Wind ein bisschen stetiger und stärker weht. Ich komme diesmal beim Start recht gut weg, allerdings liege ich etwas zu eng in Luv von Gonzo, sodass der vor mir hochziehen kann. Durch ein paar gute Schläge in den „Wind rein“ kann ich mich weiter nach vorne verholen. An der Luvtonne ist nur noch Peter vor mir, dicht hinter mir Vanhoutte, dann Heinz Ridder und Jürgen Dieres, die wohl auch eine gute Startkreuz hatten. Ralf Mackmann hat sich wohl bei dieser Wettfahrt ein bisschen versegelt. Ich komme als Zweiter ins Ziel und finde das nett.
Anm.: Mit den Contender-Seglern möchte ich bei den zickigen Winden nicht tauschen. Die haben es echt schwer, jedenfalls sind die Knieschützer nicht umsonst. Immer wieder kann man Flüche hören, weil die Boote in den Löchern wirklich richtig stehen bleiben. Immerhin kommen ab und zu die Trapeze zum Versuchseinsatz.

Abends geben Rod und Johanna einen aus.-„Fresh Married In Scotland“. Es gibt eine tolle Auswahl von Biersorten, belgische, schottische, niedrigprozentige und welche mit 8,5 %. Später ziehen wir noch ins 10 Minuten zu Fuß liegende Bootshaus des Clubs, hier gibt es noch eine tolle Fete mit Freibier und Buffet.

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preise

Am Sonntag geht es nach einem gemeinsamen ausgiebigen Frühstück und Warten auf Wind raus auf den großen See. Nach einigem Hin und Her mangels reellem Wind kann dann doch noch gestartet werden, leider ohne die schon abgereisten Franzosen. Nach einem guten Start läuft es für mich gut, Dritter hinter Ralf und Peter. Kurz bin ich vor Peter, um nach der Leetonne völlig auf die falsche Seite zu fahren. In Luv rauschen etliche Boote vorbei. Ich komme noch einigermaßen aus der Flaute wieder raus und werde Fünfter. Ralph wird vor Peter erster – gefolgt von Christian. Gesamtsieger wird Lokalmatador Peter Stephan.
Gerd, GER 662