Grobe Kraft, Konstante Leistung und feines Näschen – Am Ende siegt die Erfahrung
von Fabian Rossbacher 28.10.2023
Wind war gemeldet und so kam es dann auch am Samstag, den 14.10.2023 auf dem Halterner Stausee um 13:00Uhr.
Pünktlich startete die erste Wettfahrt und es wurde relativ schnell klar, dass sich Michael Nissen, Ralf Mackmann und Fabian Rossbacher einen heißen Kampf liefern würden.
Im zweiten Rennen frischte der Wind auf der zweiten Kreuz derart stark und ruppig auf, dass es mindestens 5 Boote auf einmal umwehte. Mich (in Führung liegend) hätte es beinahe auch erwischt, aber ich konnte mich mit einem Boot voll Wasser um die Luvtonne retten. Philipp Menke war es, der in diesem tobenden Moment fern von Angst mit erhobenem Schwert und mutigem, direktem Kurs zur Leetonne mehr als 100 Meter gutmachen konnte und so ganz nach vorn schoss. Sehr beeindruckend, wie hoch die Wellen auf so einem kleinen See werden können.
Im dritten Rennen an diesem Tag ließ der Wind etwas nach, sodass es zu keinen weiteren Kenterungen kam.
Die Dreher auf der Kreuz waren stark, aber gut zu managen. Ralf, Thomas und ich sind häufig über links gekommen und Michael im zweiten Teil der Kreuz fast immer über rechts. Wir dachten uns häufig: „Abgeschrieben, aber dann doch wieder da”. Das Timing entschied auf diesem Kurs brutal und Michael war immer sehr gut darin, dieses Timing zu treffen.
Auf den Top 3 Positionen und nur wenige Punkte voneinander entfernt waren zum Ende des Tages die 3 erwähnten Matadore. Auf Platz 4 Thomas Sander, von dem wir am Sonntag noch Großartiges sehen sollten.
An Land ging das Grillen direkt los. An dieser Stelle ein großes Lob an den Grillmeister und das ganze Team für das leckere Essen. Hungrige Segler sind besonders dankbar für so eine gute Organisation! Weiter ging es mit intensiven Gesprächen und Livemusik. Ein wirklich schöner Club mit tollen Leuten!
Am Sonntag war dann etwas weniger Wind gemeldet, sodass ich von Quantum auf Turtle wechselte. Es ist immer sehr spannend zu beobachten, wer bei welchen Winden den anderen vor der Nase wegfährt. Hier zeichnet sich ein ganz klares Muster ab. So fuhren z.B. Frank Strelow und Thorsten Schmidt beide Rennen in die vorderen Plätze. Thomas Sander fuhr allen davon und holte sich den Sieg in Rennen 1.
Damit war er wieder im Spiel und nun ging es im letzten Rennen um die Wurst. Jeder der 4 Kandidaten: Michael Nissen, Ralf Mackmann, Thomas Sander oder ich hätten durch einen Sieg im letzten Rennen den Gesamtsieg einfahren können. Solche Situationen liebe ich besonders. Hoch motiviert konnte ich dieses Spektakel im letzten Rennen allerdings nur aus sehr weiter Ferne betrachten. An der Spitze war es in Rennen 5 ein Wechsel zwischen Michael, Frank und Thorsten.
Auf die letzte Kreuz ging Michael als Führender, Ralf war 4. Thomas war 5.. Im letzten Rennen gab es sehr heftige Rechts-Dreher, welche man frühzeitig erschnuppern musste. Michael hat mit seiner ganzen Erfahrung und feinem Näschen auf der Zielkreuz dann konsequent die rechte Seite verteidigt und mit dem letzten Lauf auch den Gesamtsieg eingefahren. Ralf und Thomas wechselten zwar noch die Plätze, das änderte aber nichts am Gesamtergebnis nach 5 spannenden Wettfahrten.
Auch die 4 Frühstarts am Sonntag inklusive Black Flag, haben zum Nervenkitzel beigetragen. Es war ein großartiges Wochenende mit tollen Momenten auf dem Wasser und an Land. Unser lieber Aal und die anderen Vereinsmitglieder, Jury und Wasserwacht bereiten uns jedes Jahr tolle 4 Tage. Ich freue mich sehr auf die Kehrein Regatta im Jahr 2024.