Int. Deutschen Meisterschaft / Friedrichshafen-Fischbach: 30.05.-01.06.2008
Und dann fing das Grauen an …
von Andreas Deubel 18.06.2008
Nun bin ich mehr oder weniger freiwillig bzw. unfreiwillig zum Schreiberling geworden. Eigentlich wollte ich mir das Schreiben für meine erste richtige Drittplatzierung aufheben, aber weil ich mich so nett mit dem Wettfahrtleiter angefreundet hab und Olli irgendwie nicht so richtig Lust bekommen hat über diese schöne Veranstaltung zu schreiben, bin ich´s nun geworden.
Irgendwie wäre Olli auch nicht der Richtige dafür gewesen. Als Pauker muss er ja schließlich ein gutes Vorbild für seine Schutzbefohlenen sein und bei der Menge an kuriosen Dingen, die an diesem sonnigen Wochenende vorgekommen sind, wäre das bestimmt in die Hose gegangen.
Nun hab ich aber bestimmt nicht so ne poetische Ader, wie unser Julchen. Ich werde also versuchen das Ganze mal lieber nordisch nüchtern zu beschreiben. Im Prinzip kann man auch einfach den Bericht von der LM BRB „Silberne Lok“ anschauen, dann braucht es nur noch ein ganz klein wenig Phantasie und man adaptiert das ganze einfach auf die IDM in Fischbach. Gott bin ich froh, dass ich mir noch so ein Wochenende erspart habe. Insofern mein herzliches Beileid an alle, die sich so was in diesem Jahr schon 2x angetan haben. Aber nun mal ganz von vorn, schließlich wäre es eine Schande den ganzen Bericht nur von den Unfähigkeiten des Peter H. aus F. am B. zu füllen. Oder doch? Wer es etwas kürzer mag, der kann auch einfach ein paar Zeilen tiefer scrollen und ab „und dann fing das Grauen an“ weiter lesen.
Also: Es stand die IDM auf dem Plan. Ich war schon Wochen vorher voller Freude, da die IDM dieses Jahr wieder auf einem See stattfinden würde. Mit dem offenen Wasser komm ich ja leider noch nicht so gut zurecht. Also, eine Woche vorher den Windfinder angeschmissen und was kommt heraus? Alle Prognosen der übrigen OK-Oten, dass dort entweder gar kein Wind ist, oder Baller scheinen gepasst zu haben. Nix Wind. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt. Einen Tag vor der Abreise hab ich also meiner Liebsten dann vorgeschlagen doch nicht in HH zu bleiben und anstatt doch lieber die 10 Stunden Autofahrt in Kauf zu nehmen und mich dafür bei Flaute und Sonne bei Laune zu halten. Gesagt getan, den Wohnwagen meines Schwagers abgeholt, den Joller aufs Dach gewuchtet, jede Menge Gepäck und beide Kinder verladen und am Mittwoch um 21.30 ging’s los. Wie ist eine Autofahrt mit schlafenden Kindern doch erholsam. Nach 2 kleinen Pausen und 10 Stunden Autofahrt kamen wir um 07.30 Uhr morgens in Fischbach an. Der See war spiegelglatt aber die Bergkulisse doch sehr eindrucksvoll. Charly war grad zur Morgentoilette, begrüßte uns und gab uns den sehr wertvollen Tipp, dass es erlaubt sei, direkt am Strand zu campen. Schade nur, dass das sonst keiner von den Einheimischen wusste und wir erst mal den halben Tach von Bauarbeitern und Passanten darüber aufgeklärt wurden, dass wir vom Ordnungsamt ein Knöllchen bekommen würden. Irgendwann kapierten aber auch Sie, dass dieses Wochenende wohl alles etwas anders ist. Nach und nach trudelte dann die OK-Gemeinde in Fischbach ein und am Donnerstagabend gab es einen sehr herzlichen Empfang der südlichen OK-Fraktion. Einen herzlichen Dank an die Organisatoren dieses Abends. Lecker lecker.
Am Freitagmorgen knallte es dann zum ersten mal ganz gewaltig und Peter H. aus F. am B. vollbrachte seine erste Tat. Zunächst gab es eine kleine Rede des Bürgermeisters (glaub ich) und dann die Ankündigung des Clubvorsitzenden (oder wer das auch immer war) das Peter H. aus F. am B. uns in gewohnt souveräner Weise durch dieses Wochenende bringen würde und wir keine Angst haben müssten, denn Peter H. sei ein erfahrener Regattaleiter und hätte seine Qualitäten bereits bei vielen deutschen und Europameisterschaften unter Beweis gestellt. Im Nachhinein kann ich da nur sagen: Die armen Klassen, die das auch schon ertragen mussten und irgendwie geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass es einen tieferen Sinn gehabt haben muss, dass Peter H. gleich und so ausdrücklich als sooo kompetent dargestellt wurde. Vielleicht hatte er aber auch nur Angst, dass sich sein Ruf schon über die Grenzen von BaWü herumgesprochen hatte. Peter H. teilte uns allen dann mit, was wir schon selbst sehen konnten: Es ist kein Wind da und es wird auch nicht wirklich viel Wind kommen. Insofern sollten wir uns alle entspannen, er würde keine Hektik aufkommen lassen. Das klang schon mal vernünftig, denn auf dem See war nicht wirklich Wind. Eine gefühlte halbe Stunde später knallte es dann aber schon wieder und Peter H. und sein Team waren im Begriff auszulaufen. Die Kommentare der anderen OK-Oten waren nicht zu überhören: „Das versteht der also unter keine Hektik“. Auslaufen war also angesagt und so plünnten wir uns in unsere Neo´s.
Und dann fing das Grauen an: Peter H. aus F. am B legte seine erste Bahn aus und damit auch die erste Straßenbahn. Das Pin war extrem bevorteilt, komisch das der Großteil des Feldes eher rechts los fuhr. Olli ganz links wendete gleich vor allen und fuhr Richtung Tonne 1, gefolgt von Jörgen und (ich glaub) dem Terrier. Kurz dahinter kamen dann Réne, Jörg und ich. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht ging´s Richtung Tonne 1. Bei nahezu nicht vorhandenem Wind und dann doch ein paar kleinen Schlägen, nicht alt zu fern von der ersten Tonne, knallte es 2 Mal (Wieso eigentlich 2 mal???). Aus welchen Gründen auch immer (ich hab mir sagen lassen, dass die Tonne 1 begonnen hatte wegzutreiben) Peter H. schoß die Wettfahrt ab. Ich dachte nur, eigentlich ne gute Entscheidung, der wartet bestimmt auf mehr Wind. Nachdem wir dann alle wieder Richtung Start dümpelten, war zu erkennen, dass Peter H. nicht im Geringsten bereit war, die Startlinie zu verbessern und so war auch klar, (nun hatte es auch der Rest des Feldes gesehen) das alle versuchten links loszufahren. Jörgen konnte sich grad noch mit leicht killendem Groß über die Linie mogeln, dahinter Réne und Olli, gefolgt von mir, Dirk, Martin und Jule. Charly durfte noch ne Ehrenrunde unter der Linie drehen, weil kein Platz mehr zum Starten war.
Jule wendete als erste und fuhr den Streckbug, welcher im Nachhinein zum Anlieger wurde. Erster am Fass war Jörgen, gefolgt von Olli, Stefan und Réne. Ich ging als fünfter knapp vor Jule ums Fass. Ab da war eigentlich nur noch Straßenbahn, Jule konnte sich bis zur Tonne 2 in Lee vorbeimogeln, dahinter verschaffte uns der Terrier durch eine schöne Luvbanane ausreichend Platz zum Verfolgerfeld. Na ja und was soll ich sagen, weil Peter H. aus F. am B wohl nicht gelernt hat, dass es durchaus erwünscht ist, die Luvtonne zu verholen wenn der Wind dreht, fuhren wir nach dem ersten Dreieck einen wunderbaren Anlieger zum Luvfass, welches dann auch gleich zum Ziel wurde. Was für eine Wettfahrt.
Was für eine Wettfahrt. Ab da war in der Flaute treiben angesagt. Nach elend langer Treiberei, einem Gewitter über der Ostseite des Bodensee und dadurch entstehenden Windschweinereien startete Peter H. die zweite Wettfahrt. Ich hatte mich für die Mitte entschieden, Olli und einige andere starteten ganz links und schnell wurde klar, dass es rechts irgendwie deutlich besser war. Nach nicht alt zu langer Zeit entzerrte sich das Feld deutlich und Jule bog mit deutlichem Vorsprung an Tonne 1 ab. Die einzelnen Platzierungen ganz vorne kann ich leider nicht kommentieren, weil ich ziemlich weit hinten lag. Was jedenfalls ganz interessant war ist, dass wir alle Schwierigkeiten bekamen die Tonne 1 zu runden. Letztendlich stellte sich heraus, dass auf diesem Kurs ordentlich Gegenstrom stand. Wir fuhren also das erste Dreieck, der Wind ließ immer stärker nach und eigentlich war zu erwarten, dass Peter H. wieder an Tonne 1 zeiten wird. Pustekuchen, wir durften noch ein Schenkelchen fahren. Peter H. hätte danach die Möglichkeit gehabt, an der Leetonne zu zeiten, tat er aber auch nicht. Ergebnis dieser Unachtsamkeit? Die Wettfahrt wurde nach 90 Minuten abgeschossen. Jule stand zu diesem Zeitpunkt (glaub ich) schon 15 Minuten auf der gleichen Stelle, ca. 50 Meter vorm Ziel. Da mussten doch einige etwas schmunzeln. Für diesen Tag sollte es dann genug gewesen sein. Am Abend wurde uns allen klar, dass es mit den 4 Wettfahrten für ne Meisterschaft knapp werden könnte. Die anschließende Party war in Ordnung: Life Musik, jede Menge Bier und Gulasch, nur die 7 € für die Mitreisenden für einen Teller Gulasch fand ich echt happig. Allerdings dann doch wieder nicht so schlimm, denn als Kirsten gern einen Teller gehabt hätte war’s auch schon alle. Also, 7 € gespart.
Am nächsten Tag gab´s ähnliche Verhältnisse. Die ersten beiden Starts wurden mit allgemeinem Rückruf abgebrochen nur hat das irgendwie erst keiner bemerkt, weil Peter H. mit der Signalgebung irgendwie überfordert war und nur 2 mal geschossen hat. Soweit ich mich erinnern kann gab es auch die Situation, dass am Startschiff allgemeiner Rückruf wehte und am Pin Einzelrückruf gezogen wurde. Allgemeine Verwirrung also vorprogrammiert. Als die erste Wettfahrt dann tatsächlich regulär gestartet wurde, fuhr ich ganz Rechts los, konnte mich bei der Flaute aber irgendwie nicht wirklich schnell fortbewegen, so dass der Flautenspezi Jule wieder allen voran ums erste Fass ging, gefolgt von Ralph, Réne, Bartosz, Stefan, Jörgen und dem Rest.
Olli fuhr mal wieder ganz links los und hatte damit in dieser Wettfahrt wohl ins Klo gegriffen denn er lag am Luvfass so um den 15. Platz. Der Wind blieb in dieser Wettfahrt konstant flau und nach einem Dreieck und einem Schenkel fuhr Jule als erste durchs Ziel. Ich würde sagen, dass war die erste und einzige Wettfahrt, die man als reguläre und faire Wettfahrt bezeichnen konnte. Der Wind war zwar recht flau, aber die Linie lag einigermaßen gerade und es gab tatsächlich eine Kreuz. Dann kam das nächste Gewitter bzw. braute es sich auf dem Südufer so richtig zusammen und uns allen war dabei bestimmt nicht ganz klar, ob es direkt über uns ziehen würde. Die Lichterchen am Ufer blinkten schon ganz zügig, aber noch nicht gefährlich schnell. Insofern startete unser allerliebster Wettfahrtleiter die Wettfahrt und wie es eben so ist, wenn ein Gewitter naht, es gibt Wind aus verschiedenen Richtungen. Von einer fairen Wettfahrt konnte also einmal wieder keine Rede sein. Jedenfalls war das Pin wieder deutlich bevorteilt und so legten wir alle kollektiv auf Steuerbord um. Réne oder Olli ging als Erster ums Fass, gefolgt von Martin, Jörgen und Thorsten. Ich weis gar nicht mehr ob wir nur ein Dreieck fuhren oder noch einen Schenkel segelten, jedenfalls schlug das Gewitter dann auf dem letzten Downwind zu und schickte eine ordentliche Schippe Wind mir nem feinen Dreher und so flogen wir alle an einer Perlenschnur aufgereiht mit Halbwind in Richtung Ziel. Ich wurde 11ter kurz hinter Andi Pich. Das kuriose an dieser Zieleinkunft war, dass die Zieltonne dem Wind folgte und die Ziellinie dadurch immer kleiner wurde. Die letzten konnten wohl nur noch hintereinander durch fahren.
Der Großteil der Bawü-Fraktion schien es mit der Angst zu tun bekommen zu haben und so starteten lediglich 27 der 42 Boote die Wettfahrt 4. Der Wind war weiterhin ordentlich frisch und so war meine Hoffnung groß, dass zumindest die letzte Wettfahrt dazu führen würde, dass wir die 4 Wettfahrten zusammen bekommen. Ob nun bei diesem Start oder in einer anderen Wettfahrt, jedenfalls traute ich meinen Augen nicht. Als ich bei ca. 4.30 Minuten vor dem Start die Linie checken wollte meinte Peter H. sein Startschiff verlegen zu müssen. Die Crew nahm den Anker hoch und fuhr einfach mal nen Schluck weiter nach Westen. An ein Peilen der Linie war nicht mehr zu denken aber mittlerweile konnte einen eigentlich gar nichts mehr erschrecken. Soviel Merkwürdigkeiten waren eigentlich nicht mehr zu überbieten. Doch er wäre nicht Peter H., wenn er es doch schaffen würde. Die Linie? Wie immer, sprechen wir nicht mehr drüber. Wir starteten wieder links, gleich auf Steuerbord, Olli war verdächtig schnell über die Linie gehuscht, was sich später tatsächlich als Frühstart heraus stellte. Blöd nur, dass er die Wettfahrt gewonnen hatte. Ohne diesen Frühstart hätte er im Nachhinein wohl den Titel geholt. Wie es bei Gewitterwetter eben so ist, wir starteten mit ordentlich Wind, welcher bis zum Luvfass anhielt, dann flaute es ordentlich ab. Nach dem Dreieck war klar, dass wir glücklich sein können, wenn wir alle oben an der Luvtonne ankommen würden. Insofern war ich mir sicher, dass Peter H. erneut an der Luvtonne zeiten würde. Das Zielschiff lag dann auch dort vor Anker. In einigermaßen guter Position liegend konnte ich sehen wie Olli durchs Ziel fuhr, aber es knallte nicht. Wieso? Ich war sprachlos. Olli trieb dann weiter Richtung Tonne 2. Jetzt war Feierabend und mir platzte die Hutschnur. Dieser inkompetente Wettfahrtleiter wird es schaffen, uns allen die Meisterschaft zu nehmen, weil es niemand von uns auch nur im Entferntesten innerhalb der 90 Minuten ein drittes Mal hoch zum Luvfass schaffen wird. Und am nächsten Tag soll laut Windfinder absolute Totenflaute sein, was im Ergebnis dazu führen würde, dass wir hier womöglich unsere letzte Wettfahrt fahren bzw. nicht zu Ende bekommen Ahhhhhhhhhh! Ich konnte es nicht mehr aushalten und schrie quer übers Feld direkt Richtung Zielschiff, dass die Idioten sich gefälligst auf der Stelle auf den Weg zum Leefass machen sollen um nicht auch noch diese Wettfahrt wegen Überschreiten des Zeitlimits abschießen zu müssen. Keine Ahnung was ich dehnen noch alles an den Kopf geworfen hatte jedenfalls schien es gefunkt zu haben und ein Paar Leutchen setzten sich ins Schlauchboot und fuhren mit max. Speed in Richtung Leetonne um gerade noch rechtzeitig Olli abzufangen (aber der war ja zu früh). Während dieser dann zu Ende gehenden Kreuz mit immer weiter abnehmendem Wind und jeder Menge Dreher verholte sich Ossi z.B. von (ich glaub) Platz 2 aus liegend immer weiter nach hinten, weil links wegen des Stroms gar nix mehr ging. Nach 3 oder 4 Versuchen bin ich dann mit ordentlich Gegenstrom und Flaute auf Platz 10 liegend um die Tonne gekommen. Ossi direkt dahinter mit einer Mordswut im Bauch. So liegend ging die Wettfahrt dann auch zu Ende. Thomas gewann, gefolgt von Réne, Martin und Jörgen.
Nach diesem Tag war dann auch dem Letzten klar, dass Peter H. einer IDM definitiv nicht gewachsen war und lieber irgend eine Wurstregatta hätte versauen sollen. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern in den letzten 20 Jahren ein inkopetenteres Wettfahrtteam getroffen zu haben. Aber anscheinend hat Peter H. noch einen Bruder der in Brandenburg lebt. Jedenfalls kam mir dieser Gedanke, als ich Jules Bericht über die LM BRB las. Im Hafen angekommen gab’s auch schon die ersten Kommentare der Anderen. Ich glaub die Meisten waren sich in diesem Sinne einig. Das Witzigste an diesem Abend war dann aber, dass ein Mitglied der Jury zu mir kam, mich mit ganz bösem Blick fragte, ob ich GER 671 bin, was ich bejahte und mir dann mitteilte: „GER 671, Protest wegen Unsportlichkeit oder so“. In diesem Moment dachte ich, dass das ein schlechter Scherz sein sollte und winkte ab. Nach kurzer Zeit wurde mir aber klar, dass die Wettfahrtleitung tatsächlich wegen meiner sachdienlichen Hinweise irgendwie angefressen war und scheinbar von Selbstkritik noch nix gehört hatte. Wenn ich Einer von denen gewesen wäre, dann würde ich mich so was von schämen, dass ich nicht mal im Traum auf diese Idee gekommen wäre. Solch eine Reaktion kann ich mir ehrlicherweise nur erklären, wenn die gar nicht begriffen haben, dass die an dem Wochenende eigentlich noch nichts richtig gemacht hatten. Ich hab nur gedacht, wenn die damit durchkommen dann dreh ich durch oder fahr nach Hause oder mach sonst was. Nachdem Peit, Ossi und Dirk freundlicherweise mildernd auf die Jury eingewirkt haben und sich beide Parteien in der Verhandlung nett entschuldigt haben (da war dann glücklicherweise doch ein wenig, wenn auch nur ein kleines bisschen Selbstkritik), war dann zum Glück alles wieder Tutti. Ich war danach dann doch erleichtert aber immer noch mega angepestet von diesem super Segeltag. Nach dem ersten Blick auf die Liste war dann wieder alles i.O. Ich lag auf Platz 9, was mich sehr gefreut hatte. Am Abend war dann wieder eine sehr nette Lifeband da, irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass neben mir auch einige andere von den ganzen Geschehnissen angefressen waren. Insofern vermochte ich keine bis in die Puppen stattfindende Party zu erkennen. Dafür aber ein nettes Ründchen mit Gleichgesinnten OK-Oten und ausreichend Bier für diesen Abend.
Den letzten Wettfahrttag will ich etwas kürzer halten, weil es sowieso nicht mehr viel Neues oder gar spektakuläres zu erzählen gab. Peter H. blieb seiner Linie treu und fuhr bei null Wind raus auf die Bahn. Die eine Hälfte aus dem Hafenbecken hinterher und die andere Hälfte blieb am Strand. Irgendwann setzte sich eine halbe bis eine Windstärke durch und so mussten wir dann tatsächlich mit raus fahren. Die Startlinien lagen wie immer, wobei es diesmal sogar ne richtige Kreuz gab. Allerdings drehte der Wind ordentlich, sodass auch diese Wettfahrt nach kurzer Zeit unfair wurde. Und wie gesagt, Peter H. blieb seiner Linie treu und dachte nicht im Entferntesten daran die Luvtonne für den nächsten Upwind zu verlegen. Die Zielkreuz war also einmal wieder ein wunderbarer Anlieger mit hintereinander aufgereihten Zieleinläufen. Naja und die letzte Wettfahrt war nicht anders, nur das sich Peter H. für das Ziel eine neue Idee ausdachte. Er legte sich mit seinem Zielschiff links neben die Tonne 3, sodass Jule (in Führung liegend und zum Glück mit ordentlich Abstand) sich mehrere Ideen ausdenken konnte, das Ziel zu runden. Die erste Idee war, Tonne 3 rechts zu lassen und durchs Ziel zu fahren, das ging natürlich nicht, weil wir ja links rum fuhren, aber ehrlich gesagt wäre das wohl auch meine erste Assoziation gewesen. Es gab aber keinen Schuss, und so wendete sie gleich wieder und fuhr richtig rum ins Ziel, gab aber immer noch keinen Schuss. Ach ja, und dann rundete sie Tonne 3 richtig, nämlich links rum und wurde direkt mit dem Sieg belohnt. Jetzt war auch allen anderen klar, wie sie das Ziel nehmen müssen und so gingen wir alle ganz eng um Tonne 3 um dann sofort gezeitet zu werden. Irgendwie ein sehr merkwürdiger Zieleinlauf. Wie hätte Peter H. diese Verwirrung ganz einfach verhindern können? Richtig, einfach das Zielschiff rechts neben die Tonne legen und alle fahren entspannt durchs Ziel. Internationaler deutscher Meister wurde Réne Johansen aus Dänemark, gefolgt von Jule, Jörgen und Martin. Meinen herzlichen Glückwunsch an die Sieger.
So, dass war sie also: Die Internationale Deutsche Meisterschaft der OK-Jollen in Fischbach am Bodensee, verfeinert mit den feinen Ideen des Peter H. aus F. am B. und seinem grandios abgestimmten Team. Mag sein, dass meine Zeilen etwas einseitig geschrieben sind und Peter H. vielleicht auch seine guten Seiten hat. An diesem Wochenende hat er sie jedenfalls nicht gezeigt. Für mich war das eine sehr bittere Erkenntnis und ich bin heil froh, dass an diesem Wochenende wenigstens das Wetter in bester Verfassung war und meine Familie meinen Frust zu beseitigen vermochte.
Abschließend muss ich sagen, dass Peter H. sicherlich bessere Kritiken von mir bekommen hätte, wenn er wenigstens versucht hätte, bei den sicher schwierigen Windbedingungen am Bodensee etwas einigermaßen Faires zu erreichen. Er hat es aber leider nicht einmal versucht. Und da würde ich dann schon sagen, dass es sowas wie Vorsatz oder absolutes Unvermögen sein muss, wenn er nicht einmal den Versuch unternimmt, z.B. durch die wirklich zahlreich vorhandenen Schlauchboote/Tonnenleger den Kurs neu auszurichten. In allen 6 Wettfahrten hat der Wind in der Form gedreht, dass die Luvtonne nach der ersten Kreuz hätte verholt werden müssen. Er hatte in allen Wettfahrten genug Zeit gehabt dies zu tun. Die Tonnenleger sind aber überhaupt nicht angewiesen worden, die Tonnen zu verlegen. Lediglich nach der Wettfahrt wurde der Kurs neu ausgerichtet. Und das kann und darf nicht der Maßstab sein, wenn eine Internationale Deutsche Meisterschaft ausgetragen wird. Schade schade, aber leider war. Schade vor allem für die ganze südliche OK-Jollen Fraktion von Dirk, Stefan, Ortwin und den Anderen, die sich wirklich sehr viel Mühe gegeben hatten, z.B. das Landprogramm zu organisieren. Ich gehe davon aus, dass sie nicht wussten, zu was Peter H. fähig bzw. nicht fähig ist. Insofern kann man Ihnen wirklich keinen Vorwurf machen.
Für die Zukunft sollten wir aber genau hinschauen, wer da eigentlich die Wettfahrtleitung übernimmt und ob man da nicht vielleicht ein bewährtes Wettfahrtleiterteam, welches der Klasse gut gesonnen ist, zur Veranstaltung gleich mitbringt. Das kenne ich jedenfalls aus anderen Klassen, sowohl in Deutschland, als z.B. auch in Dänemark. Ich erinnere da nur mal an so bekannte Namen wie Klaus Krogmann (HSC) oder Bernd Krivolavek („Piwi“ – MSC). Da gibt’s doch bestimmt jede Menge guter Leute, die einer solchen Veranstaltung den richtigen Stempel aufdrücken könnten. Vielleicht ist Das ja der Anstoß zu einer offenen Diskussion für die nächste Hauptversammlung. Nun solls aber auch genug der langen Zeilen sein, lasst mich bloß nie dritter werden, dann gibt’s auch keine so langen Berichte mehr.
In diesem Sinne, auf eine gute und faire IDM 2009.
Andreas GER 671
ergebnisse
1 DEN 1361 Rene Johansen 4 4 1 2 [15] 3
2 GER 699 Juliane Hofmann 5 1 [17] 7 4 1
3 DEN 14 Jorgen Holm 1 6 4 4 [18] 4
4 GER 693 M. v. Zimmermann 7 [14] 3 3 2 8
5 GER 717 Oliver Gronholz 2 12 2 [OCS] 1 15
6 GER 731 Thomas Glas [14] 9 7 1 6 14
7 POL 101 Bartosz Rakocy [20] 2 12 5 17 2
8 GER 656 Andreas Pich [13] 7 10 6 5 13
9 GER 688 Dirk Dame 17 10 8 8 10 [30]
10 GER 750 Ralf Tietje 10 [15] 9 11 13 10
11 GER 737 Thorsten Schmidt 12 8 5 9 [23] 22
12 GER 711 Ralf Mackmann 16 3 16 14 8 [23]
13 GER 671 Andreas Deubel 6 16 11 10 [28] 18
14 GER 697 Jörg Posny [27] 22 13 13 3 11
15 GER 691 Stefan Bleich 3 5 [DNF] DNF 11 6
16 GER 659 Falk Hagemann 8 [21] 21 16 14 17
17 POL 27 Jakub Kania 9 17 24 [DNF] 22 5
18 GER 607 Christian Heinze 15 13 [29] 19 24 7
19 GER 559 Marion Rück 11 20 [33] 20 7 25
20 GER 745 Rainer Pospiech 18 [OCS] 23 15 9 19
21 GER 662 Gerd Breitbart [35] 11 14 23 19 31
22 BEL 214 Paul Verrijdt 28 19 18 18 16 [34]
23 GER 735 Dirk Gericke 23 [29] 15 21 20 21
24 GER 640 Sven Marchot [32] 25 31 17 26 9
25 GER 577 Yves Kaminski 19 [32] 25 27 27 12
26 BEL 220 Ronny Poelman 24 [26] 26 22 21 20
27 GER 651 Heinz Ridder 21 18 22 25 35 [38]
28 GER 687 Gunnar Goronzi 25 [DSQ] 27 24 37 16
29 GER 645 Arne Lindemann 22 [OCS] 6 12 DNS 41
30 GER 63 Joachim Ullrich [31] 27 28 26 29 24
31 GER 567 Karl-Hans Göhring 26 30 [DNF] DNF 12 33
32 GER 599 Uwe Böhm 30 [DSQ] 20 DNF 25 32
33 GER 664 Thomas Neveling 38 23 36 [DNF] 30 29
34 GER 588 Joachim Singethan 33 33 32 [DNF] 32 28
35 GER 550 Ortwin Zimmer 34 34 34 [DNF] 36 27
36 LUX 1 Michel Lesure 29 24 30 [DNF] DNS 39
37 GER 596 Albrecht, Torsten 39 28 19 [DNF] DNS 40
38 GER 630 Norbert Petrausch 40 35 [DNF] DNF 31 26
39 GER 497 Rolf Meilenbrock 41 36 35 [DNF] 34 36
40 GER 543 Alexander Hirsch 37 31 [DNF] DNF 33 35
41 GER 357 Ralf Gerbig 42 37 [DNF] DNF 38 37
42 GER 694 Gunnar Specht 36 [OCS] DNF DNF DNS 42
43 POL 333 Jarek Szpinalski [DNC] DNC DNC DNC DNC DNC
43 GER 579 Wozniewski Felix [DNC] DNC DNC DNC DNC DNC
43 POL 10 Janusz Stobinski [DNC] DNC DNC DNC DNC DNC
43 POL 16 Marek Jarocki [DNC] DNC DNC DNC DNC DNC
43 POL 1 Tomasz GaJ [DNC] DNC DNC DNC DNC DNC
43 POL 5 Darek Kras [DNC] DNC DNC DNC DNC DNC