Lundeborg 2014

Kaffeeflatrate in Dänemark

24.-25.05.2014  Autor: Thomas Glas

Unsere nördlichen Nachbarn haben traditionell im Mai eine schöne Regatta im schönen Lundeborg (dieses Jahr übrigens zum 25. Mal). Lundeborg erfüllt die Grundanforderung an einen dänischen Hafen: hyggelig, das heißt gemütlich. Genauer: am Arsch der Heide, schöne Landschaft, Hot-Dog Bude. In Erinnerung geblieben ist mir auch, dass dort eine Segelflatrate geboten wird. Also Freitag vormittag den Joller eingepackt und ab auf die Bahn – nachmittags habe ich mich mit Andreas dort zum Segeln verabredet.

012-200

Lundeborg im Mai

Die Anfahrt wird zur Fünen-Rundfahrt – vielleicht hätte ich dem Navi einfach glauben sollen. Wie auch immer, irgendwann kommt auch der schlechteste Navigator in Lundeborg an. Siehe da: einige Dänen sind schon vor Ort. Trotz Flaute+Nieselregen wollen die schon anwesenden Deutschen (Andreas, Sven, Volker) einen Trainingsschlag machen, was sie zum Gespött der Dänen macht. Ich selbst ziehe es wie die Dänen vor, an Land zu bleiben. Kaum sind die Spielkinder draußen kommt Wind und wischt die feuchte Luft weg…

Samstag ist Dänemark-untypisch erst um 13:00 Start. So bleibt genügend Zeit zum Klugschnacken und Kaffetrinken (Kaffeeflatrate !!). Die OK-Klasse ist angeblich die am schnellsten wachsende Jollenklasse in Dänemark. Das schlägt sich in der super Meldezahl von 53 Booten – nicht schlecht für eine Wochenendregatta! In Dänemark wird die OK offenbar zur Retro-Klasse. Überwiegend wird sie von Wiedereinsteigern gehobenen Alters gesegelt, alle natürlich mit Top Material ausgestattet.

Der Himmel zeigt sich von seiner blauen Seite, dafür ist nur wenig Wind. Immerhin genug um eine Wettfahrt zu segeln. Dazu nur so viel: keine besonderen Vorkommnisse, maximal erwähnenswert ist der Start mit Z-Flagge. Nach dem Zieldurchgang sirbt der Wind ganz ab. Der schlaue Segler verholt sich in Hafennähe bzw. gleich in den Hafen. Einige Zeit später hat auch die Wettfahrtleitung ein einsehen und macht Schluss für den Tag. Zeit genug also zum Klugschnacken bzw. um sich der Kaffeeflatrate zu widmen. Abends ist wie immer lecker Buffet.

Sonntag ist früh aufstehen angesagt, denn Frühstück ist für 7:15 angesetzt. Erfahrungsgemäß sollte man nicht zu spät kommen, ansonsten waren die Raupen schon da. Nun ja, immerhin verspricht Windfinder 11 Knoten Wind für den Tag. Leider hat die Vorhersage nicht Recht, der Wind genügt gerade um mit 11 Knoten in der Schot zum Start zu treiben. Nach einem allgemeinen Rückruf und Black Flag preschen die Pferdchen auf die Bahn. Allerdings nicht im Galopp sondern eher im ruhigen Trab – der Wind lässt sehr zu wünschen übrig. Nach einer Runde ist die Luft ganz raus und die Wettfahrtleitung bricht ab. Dann das Ganze nochmal und wieder Abbruch. Da keine Aussicht auf Besserung besteht, treiben die meisten in den Hafen uns setzen dem Ganzen ein Ende. Wie immer zeigen die Dänen beim Einpacken eine beeindruckende Performance. Auf jeden Fall bleibt noch Zeit, sich der Kaffeeflatrate zu widmen sowie der Hot-Dog Bude einen Besuch abzustatten.

Was bleibt ist ein schönes sonniges Wochenende was kaum durch Wind gestört wurde. Auch ohne Segeln ist Lundeborg eine Reise wert, die Veranstalter haben sich mal wieder von der besten Seite gezeigt. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: die Dänische findet 2015 in Lundeborg statt.

Bis dann
Thomas

ergebnisse

1 DEN 1433 Lars Andresen 1
2 DEN 1393 Rene Sarabia Johannsen 3
3 DEN 1427 Jørgen Svendsen 4
4 DEN 1403 Frederik Dahl Hansen 5
5 DEN 1431 Bo Petersen 6
6 DEN 1347 Anders Buhl 7
7 GER 693 Martin V. Zimmermann 8
8 DEN 1377 Jørgen Holm 9
9 SWE 2805 Stefan Pavia 10
10 DEN 1416 Mikael Nielsen 11
12 GER 740 Gunter Arndt 12
16 GER 777 Andreas Pich 17
19 GER 731 Thomas Glas 20
28 GER 778 Sönke Behrens 30
41 GER 769 Volker Paatz 42
46 GER 715 Sven Beye 47