Mein Weg zum OK-Segler Teil 1

Juli 2023: Große Ammerländer Sommerregatta

von Stefan Hoffmann 08.01.2024
Seit einigen Jahren segele ich im Sommer ein paar Traditions-Regatten auf einem 40er Schärenkreuzer, der Argo V von Stefan und Gerda Frauendorfer, im Deutschen Touring Yacht Club am Starnberger See. Die Zeiten des verbissenen Laser-Segelns auf Teufel komm raus liegen schon über 10 Jahre zurück und nur selten blitzen noch Erinnerungen aus der ganz aktiven Zeit auf bei der Arbeit auf dem Vorschiff.
Mit Toby, Jonas und mir sind heute 3 alte Laser Recken auf dem rasenden Möbelstück unterwegs. Ein schöner Segel-Tag klingt aus, guter Wind, gutes Regattasegeln und ein schönes Ergebnis. Wir stehen in der Sonne in kleinen Gruppen zusammen auf der Wiese vor dem Clubhaus und warten auf die Siegerehrung. Alles an der Situation ist friedlich, entspannt und harmonisch. Eigentlich ein sehr schöner Kontrast zu meiner aktiven Zeit im Leistungssport die auch oft geprägt war von Frust, Enttäuschung, Verbissenheit und nur seltenen, völlig perfekten Erfolgserlebnissen.

Und trotzdem schleicht seit einiger Zeit immer wieder der Gedanke durch mein Hirn, ob ich nicht doch mal wieder mehr segeln sollte:
-Hole ich mir doch noch mal so eine Kühlschranktür von Laser und mische die Masterszene auf?
-Setzte ich mich bei Hannes mit auf den Drachen und hänge ein paar von den Schampus-Schlürfern platt?
-Nehme ich 10 kg zu und versuche es mal im Finn?
Keine dieser Ideen kann sich in meinem Hirn richtig festsetzen, aber wenn ich noch mal was mache, dann nur mit der Pinne in der eigenen Hand!

So in Gedanken verloren läuft mir gut gelaunt von der Seite Murks ins Blickfeld. Wir kennen und schätzen uns schon einige Jahre aus der gemeinsamen Zeit im Laser. Schnell kommt das Gespräch auf die alten und aktuellen Geschichten rund ums Segeln und er erzählt mir, dass er sich selbst eine OK-Jolle gebaut hat und damit Regatten segelt. Sofort schlägt es bei mir ein wie ein Blitz. Mir schießen Bilder durch den Kopf von den OK-Jollen beim MSC aus meiner Jugend am Mühlenberger Loch, ich höre wieder die Geschichten von Frank Schönfeld, unserem Idol aus Jugendzeiten und ich erinnere mich an die einsamen Trainingstage am Olympiastützpunkt Schilksee bei schlechtem Wetter im Herbst und dem OK Segler der eisern seinen Kahn über die Förde gejagt hat neben mir. (Anmerk. d. Red.: das kann nur „Hitzi“ -Karsten Hitz, OK-Verrückter und zweimaliger Weltmeister gewesen sein).

In Sekundenbruchteilen weiß ich, das ist es!
Murks erzählt noch was von großen Feldern, steigenden Teilnehmerzahlen und seiner verletzungsbedingt verpassten WM. Moment mal, hat der gerade was von WM, 145 Teilnehmern und mehr als 10 deutschen Booten in England erzählt?

Stefan: „Kann ich die Kiste mal ausprobieren?“
Murks: „Na klar, du kannst jederzeit mein Boot nehmen!“

Na, das ist doch mal ein Wort.

 

..wird fortgesetzt.