Bootsbau-Tagebuch von Michael Nissen
20.04.2021
Insgesamt kann ich sagen, dass ich mir mehr Informationen und Bauanleitung gewünscht hätte für die Installation der Decksverstärkung/Decksöffnung und der dazu gehörigen Position des Mastfußes. Ohne die großartige Unterstützung, die ich von Ok-Jollen Seglern herhalten habe, wäre das noch schwieriger geworden.
Es ist für mich eine sehr zeitaufwendige Arbeit, die ja erst einmal in der Höhe, der jeweiligen vor-achterlichen Position in der Abstimmung zueinander und dann in der seitlichen Festlegung sehr genau sein muss. Leider zeigen alle Fotos von Holzbooten, die ich habe, wesentlich größere Mastfüße. Vielleicht ist das Schott vor Station 3 bei diesen Schiffen weiter hinten.
Die gefrästen Decksverstärkungen passen für das Deck nicht. Das ist das erste Mal, dass ein Teil nicht zu verwenden ist! Und die Mastsohle habe ich ja aus eigener Entscheidung abgesenkt. Ein Mastfuß ist unter den gefrästen Teilen nicht vorhanden. Alles sehr schwierig, sehr verwirrend.
Die Decksverstärkung habe ich formverleimt. Damit bleibt sie in den Seiten stärker und ich muss sie nicht so stark hobeln. Das Ganze ist jetzt nur vormontiert und wird erst verleimt, wenn der Mastfuß komplett ist. Unten im Boot sieht man schon die Mastsohle, auf der der Mast stehen soll. Ich habe sie um 2cm abgesenkt um die 47,5cm Standard Unterdeckslänge des Mastes zu erreichen.
Die Mastfußteile sind fertig und werden mit der Vorpiek zusammen 3x mit Epoxy lackiert. Danach können die Teile eingebaut werden. Weitere Decksbalken sind inzwischen eingebaut.
23.04.2021
Für die Verbreiterung der Leimfläche für das Deck werden jetzt Decksbalken ans Heck und an die Cockpit-Schotten geleimt. Auch Deckweger werden back- und steuerbord eingeklebt. Parallel dazu erfolgt die Integration von Stringern am Boden vom Heck zum Schott vor Station 3.
Inzwischen habe ich die Seitendecks schon einmal eingelegt und die Passform kontrolliert und dabei einen dämlichen Fehler meinerseits festgestellt: ich habe die Schotten für das Cockpit nach der Vermessung und der Form der gefrästen Schotten in das Boot eingebracht und dabei völlig außer Acht gelassen, dass die gefrästen Seitendeckteile natürlich die Länge des Cockpits vorgeben. Leider habe ich kein Sperrholz mehr für einen Ersatz der Seitenteile. Es wird sich wohl eine unschöne Fuge vorne und hinten von ca. je 2-3mm ergeben, die mit braunem Epoxi geschlossen werden muss.
Das ist alles nicht so interessant, wie der Mastfuß oder der Schwertbolzen, sind aber notwendige Arbeiten vor dem Verlegen des Decks. Im Gleichgang mit der Fixierung der Form des Bootes durch die Schotten habe ich schon die meisten Schrauben, die das Boot in der Helling hielten, wieder herausgedreht. Nur ganz vorn vor dem Mastfuß sind noch welche.
Wenn man das Boot innen streicht, verschwinden die Flecken von Epoxi, die bei den bisherigen Arbeiten entstanden sind und insbesondere die Messerfurnierteile zeigen eine schöne, feurige Maserung! Nicht das das jetzt wichtig ist, wie das in der Vorpiek oder im Heck aussieht, aber da erglüht das Herz mit Besitzerstolz.
P.S.: Wenn das Deck verlegt ist, wird die Helling nicht mehr benötigt.
24.04.2021
Die Gewichtstabelle zeigt jetzt ein Gewicht von 33 kg für die eingebauten Teile. Mein Forecast für das fertige Boot liegt bei 67 kg. 5 Kg Ausgleichsgewicht will ich erreichen, ich bin im Plan, darf aber nicht zu großzügig sein…
Der Mastfuß ist drin! Nächste Woche wird unter Decks gestrichen und gegen Mitte der Woche wird das Deck gelegt! Weight-Watcher Tabelle: 34,2 kg