Segeln in den Ardennen

von Dirk Dame 27.10.2016
Herrliche Wanderwege, die zum Großteil noch als Geheimtipp gelten, erwarten die Touristen in Wallonien. Unterwegs laden die Orte zu gemütlichen Pausen ein, in denen Sie die typisch wallonische Gastfreundschaft erleben können.
Wallonien umfasst den südlichen, französischsprachigen Teil Belgiens. Landschaftlich ist er stark von der typisch belgischen Waldlandschaft, den Ardennen, geprägt.
In den nach Westen abflachenden Ardennen befindet sich das größte Seengebiet Belgiens – ein herrliches Fleckchen geschützter Natur. Das größte Wassersportgebiet Belgiens mit dem Lac de Plate Taille.
Am 22./23.10.216 fand dort nun schon zum zweiten Mal die Autumn (Herbst) OK Regatta statt. Ausrichter war der Segelklub Sports Nautiques de L’Eau d’Heure (S.N.E.H.). Als einziger deutscher Vertreter war ich zum ersten Mal mit dabei. Bei Heiner hatte ich mich natürlich ordnungsgemäß für den Goeken-Backen-Cup in Paderborn entschuldigt.
Samstagmorgen ging es dann los Richtung Ardennen, die Entfernung ist für mich in etwa ähnlich wie nach Paderborn. Ca. 1,5 Stunden vor dem Start kam ich dann auch an. Ronny und Poul Bouts waren schon vor Ort und halfen mir auch gleich beim Abladen während ich mich anmelden ging. Es herrschte etwas Trubel auf dem Gelände weil die Laser gleichzeitig ihre Open Belgian Championship Inland`s aussegelten. Im ersten Moment dachte ich das kann ja heiter werden mit den ganzen Kühlschranktüren auf dem See, aber an  Hand der Kurskarten konnte man schon erahnen, dass sich der Veranstalter dazu schon Gedanken gemacht hatte. Am Ende stellte sich heraus, dass wir zu keiner Zeit miteinander in Konflikt gerieten, also super gemacht.
Am Samstag konnte leider nur eine Wettfahrt gesegelt werden bei schwachen 2 Bft. Die Platzierungen waren wohl eher Glückssache, da der Wind dazu auch noch drehte wie ein Kreiselkompass. Kurz nach Zieleinlauf schlief der Wind dann auch ein und es ging wieder in Richtung Land. Bis zum Diner am Abend wurden dann noch ein paar belgische Starkbierchen getrunken, bis dann das leckere Drei-Gänge-Menü im Klub serviert wurde.
Der Abend sollte dann noch sehr ausschweifend werden, für die musikalische Untermalung sorgten unser Musicman Rod und Madame Blandureau. Einen unserer französischen Sportsfreunde hielt es nicht mehr auf dem Stuhl, er tanzte kurzerhand auf dem Tisch.
Böse Zungen haben dann am Tag danach behauptet, dass wir erst um 1.30 Uhr schlafen gegangen sind, naja wer weiss das schon so genau.
Am Sonntag lag erstmal der Nebel des Grauens über dem See, kein Lüftchen regte sich. Gegen 11.00 Uhr verschwand er dann so langsam und um ca. 12.00 Uhr wurde dann bei stetigen 2–3 Bft. gestartet.
Im ersten Sonntagsrennen ging Ronny dann auch gleich in Führung liegend um Tonne 1, gefolgt von mir. Bis zum Ziel haben wir uns dann einen fairen aber harten Fight geliefert, aus dem Ronny als Sieger hervor ging. Ich wurde Zweiter und Jacques folgte als Dritter. Das zweite Sonntagsrennen lief für mich dann optimal, vom Start bis ins Ziel konnte ich meine Führung halten, dicht gefolgt von  Jacques und Hessel, der immer besser wurde und Ronny auf den vierten Platz verwies.
Das letzte Rennen sollte dann die Entscheidung bringen. Auf der Startkreuz konnte ich mich dann auch gleich nach vorne segeln, dicht gefolgt von  Jacques und Hessel. Bis zur letzten Tonnenrundung sollte sich daran auch nichts ändern. Wie es aber immer so ist, kein Vorsprung ist groß genug. Vor der letzten Tonne erwischte  Jacques noch einen privaten Drücker und konnte mich überlaufen, auch Hessel konnte davon noch profitieren und zog dann auch noch vorbei. Bei der folgenden relativ kurzen Zielkreuz gab Jacques die Führung dann nicht mehr her. Hessel behauptete seinen zweiten Platz und ich konnte nur noch Dritter werden. Somit war alles entschieden, Jacques gewinnt hochverdient vor mir und Ronny.
Alles in allem war es eine tolle Veranstaltung auf einem sehr schönen Segelrevier, mit einer professionellen Wettfahrtleitung und einem mit einer guten Infrastruktur ausgestatteten Segelklub.
Vielen Dank an Philippe und François die die Teilnahme der OK–Jollen organisiert haben. Im nächsten Jahr wird diese Veranstaltung ohne die Laser für uns stattfinden, auch Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen soll es nicht mehr geben.
Ich für meinen Teil bin sehr gespannt darauf und denke dass diese Regatta ein fester Bestandteil im belgischen Regattakalender wird.

Gruß aus dem Süden
Dirk (GER 75)

 Rank   Nat SailNo   HelmName   R1   R2   R3   R4   Total   Nett
 1st   BEL 230   Jacques Pirenne   1.0   (3.0)   2.0   1.0   7.0   4.0
 2nd   GER 75   Dirk Dame   (5.0)   2.0   1.0   3.0   11.0   6.0
 3rd   BEL 73   Ronny Poelman   2.0   1.0   4.0   (5.0)   12.0   7.0
 4th   NED 667   Hessel Hoekstra   (7.0)   6.0   3.0   2.0   18.0   11.0
 5th   BEL 221   Philippe Cowez   (10.0)   5.0   6.0   4.0   25.0   15.0
 6th   FRA 723   Thomas Faucon   (6.0)   4.0   5.0   6.0   21.0   15.0
 7th   BEL 1   Rod Andrew   (13.0)   7.0   8.0   9.0   37.0   24.0
 8th   FRA 1769   Remi Blandureau   (11.0)   11.0   7.0   7.0   36.0   25.0
 9th   BEL 29   Jo Andrew-Becker   8.0   9.0   (10.0)   8.0   35.0   25.0
 10th   LUX 11   François Podevyn   (16.0)   8.0   9.0   10.0   43.0   27.0
 11th   BEL 131   Cedric Lambert   (17.0)   12.0   12.0   11.0   52.0   35.0
 12th   FRA 1336   Maxime MANCA   15.0   10.0   11.0   (20.0 DNC)   56.0   36.0
 13th   BEL 691   Florent Delacourt   (19.0)   14.0   13.0   12.0   58.0   39.0
 14th   BEL 435   David Masset   (18.0)   13.0   14.0   13.0   58.0   40.0
 15th   FRA 1820   Julien Dejugnat   3.0   (20.0 DNC)   20.0 DNC   20.0 DNC   63.0   43.0
 16th   FRA 1824   Alain Renoux   4.0   (20.0 DNC)   20.0 DNC   20.0 DNC   64.0   44.0
 17th   NED 670   Peter Van Der Schaaf   9.0   (20.0 DNC)   20.0 DNC   20.0 DNC   69.0   49.0
 18th   NED 672   Harmen Vries   12.0   (20.0 DNC)   20.0 DNC   20.0 DNC   72.0   52.0
 19th   BEL 627   Joris Van Baarle   14.0   (20.0 DNC)   20.0 DNC   20.0 DNC   74.0   54.0