Mein Weg zum OK-Segler Teil 5

08.11.2023: “Das hat er richtig gemacht”

von Stefan Hoffmann 27.01.2024
Die ersten Regatten liegen hinter mir. Wir waren in Paderborn und an der Havel und ich hatte wirklich meinen Spaß an der Sache. Der Entschluss steht bereits fest und der Antrag für das Charterboot der KV für das erste Halbjahr 2024 ist gestellt. Als Zielwettkampf habe ich mir die Kieler Woche rausgesucht. Die Hängebank ist schon in Betrieb und die Mitgliedschaft im Fitnessstudio besteht auch nicht nur aus monatlichen Abbuchungen des Beitrages. Ich bin recht zuversichtlich, dass ich das Charterboot bekommen würde aber zu gerne hätte ich doch auch schon im Februar und März die Möglichkeit mal eine Runde zu trainieren. Nebenbei beschäftigt mich aber auch schon, was denn nach einem Charterboot kommen soll. Ich habe bis jetzt eigentlich alle Bootstypen angeschaut und konnte 3 verschiedene Modelle selbst mal segeln. Und ich sage es mal so, es hat nur eine Minute gedauert, um mich für ein Strandberg zu begeistern. Die Anfrage an Jesper ist schon raus und für den Gegenwert eines Autos würde er mir schon so in 4, 5, 6 oder auch mehr Monaten eventuell und vielleicht ein Boot bauen, wenn ihn nicht spontan die Lust verlässt oder das Wetter zu schön ist. Außerdem ist mir die Sache mit geliehenen Booten doch nicht so ganz sympathisch, aber jetzt gleich alles überstürzen und richtig Geld ausgeben? Ich habe noch so meine Zweifel jetzt schon sofort eine Entscheidung über das Knie zu brechen.

Lieber noch mal bei den Gebrauchtbooten schauen und tatsächlich, auf der Seite der Dänischen Klassenvereinigung entdecke ich eine komplette Strandberg mit allem Drum und Dran. Den Namen des Verkäufers kenne ich doch noch von Früher? Und tatsächlich, so läuft man alten Bekannten mal wieder über den Weg. Es gehen zwar ein paar Nachrichten hin und her und wir telefonieren auch öfter als einmal, aber im Prinzip ist die Entscheidung schon gleich am Anfang gefallen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der schöne Satz: „Also Stefan, ich habe zwar 45 Anfragen auf dem Tisch, aber bevor ich mein Boot an irgendeinen Friseur verkaufe sollst du das lieber bekommen!“

Noch schnell einen Straßentrailer bei Habeck in Waging gekauft, immerhin mal ein Vorteil wenn man schon so abgeschieden hier unten im Süden wohnt, und noch vor Weihnachten steht der Kahn in Tutzing im Club. Die Euphorie in der Flotte Starnberg ist natürlich groß. Hast du wirklich DAS Boot mit DEM Mast bekommen? Hab ich dann wohl!

Die Namensfindung war auch ganz interessant. Meine beiden Mentoren in Sachen Traditionsklassen haben die schöne Tradition ihre Boote nach Figuren aus der Nordischen- und Nibelungen-Saga zu benennen. Und so habe ich die beiden beauftragt mal nach einem passenden Namen mit den Attributen weiblich, schön, eigensinnig und ein bisschen böse zu recherchieren. Es vergehen sogar ein paar Wochen, aber gleich der erste Vorschlag war ein Treffer für mich. Rán, Göttin der Meere, Frau des Riesen Ägir und Mutter der 9 Wellenmädchen ist die Wahl.

Ein paar Wochen später bringen Murks und ich das Boot dann noch in ein überdachtes Winterlager als -20°C und ein halber Meter Schnee angesagt werden. Im Gespräch während der Fahrt offenbart er mir dann doch, ehrlich wie er ist, seinen ersten Gedanken als ich Vollzug vermeldet hatte:

„Scheiße, das hat er richtig gemacht!“

Mit diesen schönen Worten eines Konkurrenten und Freundes möchte ich die Reihe schließen, wir sehen uns auf der Bahn.