Wunderbarer Tag

WM-Telegramm Tag 2

von Sönke Behrens 27.02.2024
Es war ein wunderbarer Tag heute auf dem Wasser! Beim Blick auf die Ergebnisliste könnte man einen anderen Eindruck bekommen aber unabhängig vom Zahlenwerk und getreu dem Motto von gestern war es heute einfach ein ganz großer Spaß für das deutsche Team.

Wir hatten mehr Wind als gestern, etwa 10-12 Knoten in der ersten Wettfahrt und 16-18 Knoten in der zweiten Wettfahrt des Tages. In Böen war es im zweiten Rennen vielleicht sogar manchmal noch mehr. Endlich Action auf dem Wasser und schon beschwert sich die alte Garde unter den OK-Seglern über schmerzende Muskeln, eingerostete Knochen und das Trainingsdefizit vom Winter.

Jenseits aller Jammerei an Land, das deutsche Team hatte heute jedenfalls richtig gute Laune  auf dem Wasser. Jessica war im zweiten Rennen so voller Adrenalin, dass sie ihre Rückenverspannung, die sie seit Tagen hartnäckig quält, gar nicht mehr gemerkt hat. Ronald war vom Segeln bei den Traumbedingungen so geflasht, dass er gar nicht mehr wusste, was er sonst noch zum Tag sagen sollte. Und Ossi hatte heute zwar, -anders als gestern, kein ganz großes Ergebnis-Highlight, fährt aber konstant im vorderen Drittel mit.  Auch Jan-Dietmar segelt solide und ist bei der “Sonderwertung am ersten Fass” ganz vorne mit dabei.

Apropos Startkreuz!  Bei mir lief es heute besser als gestern, wenn nur nicht wieder diese verdammten Startkreuzen gewesen wären. Es ist wirklich nicht leicht bei den inkonstanten Bedingungen, aber nach meinem Eindruck ging es überwiegend über die rechte Seite, wollte man vorne dabei sein. Vielleicht habe ich das jetzt mal begriffen und vielleicht kann ich mir das ja bis morgen auch merken!?

Trotzdem gibt es Segler, denen es offenbar leichter fällt immer die richtigen Schlüsse zu ziehen und den taktischen Plan dann auch umzusetzen. Der fünffache Ok-Weltmeister Nick Craig  jedenfalls dominiert die Serie bisher scheinbar nach Belieben und fügte seinen beiden Rennsiegen vom Vortag heute noch zwei weitere Spitzenergebnisse hinzu. Mit der Serie 1-1-1-2 liegt er vor seinem englischen Landsmann Andy Davis. Durch die Gruppeneinteilung ist dahinter aber noch alles sehr eng beisammen und weil es ja auch schon einige Frühstarts gab, kommt bestimmt noch Bewegung in die Liste.

Die Regattabahn liegt wie schon beschrieben in einer großen Bucht und es ist relativ flach, ähnlich wie in Medemblik, nur bei deutlich wärmeren Luft- und Wassertemperaturen. Wenn man die Jolle umhaut ist man noch gut bedient, wenn man an Land nur Mast und Segel durchspülen muss. Heute ist es leider nicht bei allen gut gegangen und so ist ein ausgehebeltes Deck zu beklagen.

Eine OK ist sogar abgesoffen durch eine Kollision mit Loch.  Bei der Bergung zeigte sich der OK-Teamspirit an Land: Halb Australien nutzte die Gelegenheit sich beim Tauziehen nützlich zu machen und am Hacken hing keine weiße Seekuh, sondern eine vollgelaufene OK.

Der absolute Höhepunkt des Tages war für mich aber wieder die Dauerglitsch in den Hafen: Waschgang auf 30 Grad und Dopamin pur!

Ergebnisse

Video des Tages