Wie die OK-Flotte Köln der kalten Jahreszeit trotzt
vom OK-Team Liblar 13.12.2020
„Das kann doch nicht alles gewesen sein, die Saison kann doch noch gar nicht zu Ende sein, wir sind doch kaum gesegelt in diesem beschissenen Pandemie-Jahr 2020!“ So oder so ähnlich dachten wir hier am Liblarer See, nachdem die letzten Regatten im Oktober und November der Reihe nach abgesagt wurden. Wir alle hatten noch richtig Lust auf OK-Segeln, hatten das Gefühl zu kurz gekommen zu sein in diesem furchtbaren Jahr bei unserem Lieblingssport. Es muss doch bitte irgendwie weitergehen, aber: Der Winter kommt!
Was nun, wir können die Boote doch nicht mehrere Monate ungeschützt dem Winter aussetzen? Eine Bootshalle, die groß genug wäre für alle unsere OK-Jollen gibt es nicht am See. Da hatte unser Flottenchef Christian Heinze eine geniale Idee. Warum nicht ein Zelt besorgen mit ausreichend Platz und die Joller darin unterbringen? So wären die Boote einerseits vor dem Wetter geschützt, andererseits stünden sie uns jederzeit schnell zum Segeln zur Verfügung.
Der Vorstand des Segel-Club Ville ist naturgemäß dem Segelsport und insbesondere dem Regattasegeln sehr zugeneigt, schliesslich segeln ja alle selbst aktiv und sie fördern uns wo es immer geht. Nachdem Christian unser Projekt vorgestellt hatte war die Begeisterung sogar so groß, das der Verein großzügig die Hälfte der Kosten für unser OK-Winterzelt übernommen hat. Vielen Dank dafür nochmals an dieser Stelle an den SCV.
Ein geeigneter Platz auf unserem Gelände war für unser Zelt auch schnell gefunden. Der gepflasterte Bereich neben dem Grillplatz, dort, wo im Sommer Bänke zum Essen, Trinken, Relaxen und Sonnenbaden einladen ist groß genug und liegt nahe an der Slipbahn.
An einem Sonntag im Oktober war es soweit: Unter Mitwirkung der gesamten OK-Flotte Köln (Simon Fallais, Christian Heinze, Volker Klinger, Thorsten Schmidt und Claus Stockhardt) war das neue Winterquartier für unsere Sportgeräte schnell aufgebaut und sturmsicher verzurrt. Inzwischen hat unser Zelt und die Idee vom Wintersegeln die ersten Praxistests erfolgreich bestanden und wir treffen uns je nach Wetterlage mehr oder weniger regelmäßig meist am Wochenende.
Natürlich müssen wir den Mast aus dem Boot nehmen um mit den OK-Jollen im Zelt Platz zu finden. Das geht schnell: Baum und Segel bleiben auf dem Boot und neben der Mastsicherung muss in der Regel nur der Baumbolzen, das Flautengummi und der Niederholer am Mast gelöst werden. Bei den meisten von uns dauert das „handgestoppt“ nicht länger als zwei Minuten, solange, wie wir sonst mit der Persenning herumgetüdelt haben. Das sparen wir uns jetzt natürlich. Die Masten werden weich gepolstert auf einem Gestell seitlich im Zelt gelagert.
Raum ist in unserem Zelt für sechs Jollen, fünf OK‘s stehen zur Zeit schon sicher und trocken auf ihren Stammplätzen. Die sechste OK von unserem neuesten Flottenmitglied Peter Laksmanan stößt in Kürze dazu. Peter hat die OK von Ralf „Ossi“ Tietje gekauft und komplettiert das halbe Dutzend. Sollte unsere OK-Flotte weiter wachsen, -und warum sollte sie das nicht?, werden wir mit Hilfe eines Innengestells weitere Plätze im „Warmen“ schaffen können.
Jetzt kann nichts mehr schiefgehen, die Wintersaison können wir jetzt in vollen Zügen genießen und bis zum Frühjahr hindurch segeln. Oder doch nicht?
Wenn doch bloß nicht das Virus in der Welt wäre und der “Lock Down” drohen würde.
Bleibt gesund!